LY9A hat geschrieben:Richtich, fachgerechte Ausführung wünscht sich der Herr Baurat.
Aber nicht auf Stoß schweißen!
Überlappend (Blech mit Absetzzange absetzen und lochen) und dann alle 3 bis 5 CM einen Schweißpunkt.
Schweiß und Richtarbeiten sind an Achsteilen nicht zulässig.
An Tragenden Teilen schon.
Korrekt!!
Einzig das Absetzen braucht man hier nicht... das ist nur an der "Außenhaut" sinnvoll, um die Nacharbeit (Spachteln) erheblich zu erleichtern.
Durchgezogene Nähte sind in Spannungsbereichen nicht zulässig, weil sie einen "Reißverschluß-Effekt" bewirken. Egal wie gut man schweißt... genau
neben der Naht wird das Ursprungsblech dünner und kann auf der ganzen Länge aufreißen.
Lochpunktschweißen ist damit bei tragenden Teilen die einzige Möglichkeit.
Der Längsträger ist auf Biegung in der vertikalen Ebene belastet. Besonders wichtig sind deshalb das obere und das untere Blech des Kastenträgers. Erwartungsgemäß ist der leicht runde Übergang zwischen den Ebenen kaum von Korrosion betroffen, normalerweise würde ich den hier aussparen und drei separate Bleche setzen. Am Übergang bleibt dann ein Streifen von ca. 5 mm Breite frei - dort verbindet man die Bleche punktweise (etwa alle 15 mm) unter Einbeziehung des Originalblechs.
Offenbar ist der Träger nur von außen her korrodiert. Glück gehabt - das macht die Reparatur erheblich leichter!
Andreas
P.S. vor dem Schweißen sollte man den Träger unbedingt entlasten! Wie an den Motorlagern zu sehen, gehts ja hier um einen Vierzylinder. Der ist anzuheben durch einen Motorkran o.ä. (wie hier ja schon offenbar geschehen). Das Motorgewicht darf den Träger nicht belasten, dagegen ist der Anteil am Wagengewicht vernachlässigbar.
Nochwas: der 89 ist sehr dick verzinkt. Die Zinkschicht muß dort, wo geschweißt wird, entfernt werden. Leider sind nicht nur die Dämpfe beim Schweißen, sondern auch der Zinkstaub besonders giftig, weshalb man den Staub keinesfalls einatmen darf!