Hallo,
aus gegebenem Anlass möchte ich kurz ein Augenmerk auf ein oft ignoriertes Thema lenken:
Anlass:
Heute war ich mit dem Fahrzeug meiner Frau beim Reifendienst, um von Sommer- auf WinterrÀder zu wechseln.
(Normalerweise machen ich das im Oktober immer selbst, aber da meine HebebĂŒhne belegt ist ... kann man das auch mal machen lassen.)
An ihrem Fahrzeug waren SommerrÀder Michelin Primacy 3 (DOT aus 05/2018) montiert. Diese liefen schon die letzten beiden Jahre immer sehr "rau".
Trotz eingehender Begutachtung war aber nichts an der LaufflĂ€che zu sehen - auch nicht im FrĂŒhjahr als ich die RĂ€der drangeschraubt habe.
Die GerÀusche waren auch in diesem Sommer wahrnehmbar - also eher wie ein billigreifen und nicht wie ein Premiumprodukt.
Hier der nun der Grund fĂŒr die GerĂ€usche:
Anscheinend waren die Profilblöcke des Ă€uĂeren Profils nicht richtig vulkanisiert, so dass sich am gesamten Umfang die Profilblöcke ablösen.
Keine unsachgemĂ€Ăe Nutzung - keine Burnouts oder dergleichen - einfach nur gefahren...
An beiden Vorderreifen und an beiden Seiten (eines jeden Reifens) die jeweils Ă€uĂere Profilrippe.
"Offensichtlich" ist es aber erst jetzt geworden, da ich kĂŒrzlich noch die Radschrauben kontrolliert hatte und nichts zu sehen war.
Dann sollten die WinterrÀder montiert werden.
Michelin Alpin 5 aus 2015 und Michelin Alpin 6 aus ebenfalls 2018.
Auch hier die rote Karte, da sich bereits Risse im Material zeigten.
Die Reifen waren alle noch nicht so lange auf dem Fahrzeug, da teilweise schon zwei Jahre alt bei Montage.
Also acht neue Reifen bestellt - trotz alledem wieder Michelin - was sonst.
Aber das mit den Rissen ist leider kein Einzelfall:
Ich habe vor zwei Jahren auch zwei komplette SĂ€tze Michelin Winterreifen in fast "neuwertigem" Zustand (noch 7mm Profiltiefe) entsorgen mĂŒssen, weil diese nach acht Jahren Risse zwischen den Profilblöcken hatten (Meine Old- und Youngtimer werden im Winter kaum bewegt).
Bei den Pirelli Sommerreifen bekam ich nach 7 Jahren keine HU Mehr, weil diese ebenfalls Risse zwischen den Profilblöcken hatten.
Die Reifen werden bei sachgerecht gelagert (kĂŒhl und trocken im Reifenregal) und normal genutzt.
Ărgerlich an der Sache ist, dass Reifen bis zum Altern von 3 (drei) Jahren als FABRIKNEU, bis zum alter von 5 (fĂŒnf) Jahren sogar noch als NEU verkauft werden dĂŒrfen.
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Auszug: "Wie alt dĂŒrfen Neureifen sein?
Reifenalter bestimmen:
Das Alter ihrer Reifen sollten Autofahrer im Blick haben: Das Reifenalter ist an der Seitenwand des Reifens als vierstellige DOT-Nummer eingeprÀgt. Steht hier hinter "DOT" und den zwei darauf folgenden vierstelligen Buchstabenkombinationen zum Beispiel eine 4018, bedeutet dies, dass der Reifen in der 40. Kalenderwoche des Jahres 18 (sprich: 2018) produziert wurde.
Eine gesetzliche Grundlage zum Alter von Reifen gibt es nicht*. Der Gesetzgeber in Deutschland und Europa regelt lediglich die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe (1,6 mm).
Aber was gilt bei Neureifen, die ĂŒber eine lĂ€ngere Zeit eingelagert waren? - Unter der Voraussetzung einer sach- und fachgerechten Lagerung gilt ein Reifen bis zu einem Alter von 3 Jahren als fabrikneu und bis zu maximal 5 Jahren als neu. Bei ungebrauchten Reifen, die nicht Ă€lter als 5 Jahre sind, sind Kauf und Montage technisch unbedenklich. Allerdings haben sie dann nur eine begrenzte Nutzungsdauer.
*Ausnahme: AnhÀnger mit 100 km/h-Zulassung: max. 6 Jahre ab Herstellung"
ich möchte damit keinen Hersteller diskreditieren oder gar Panik verbreiten, allerdings lohnt es sich doch mal bei unseren "weniger genutzten Fahrzeugen" gelegentlich genauer hinzuschauen. Also auch mal runterbeugen und an den Seiten und zwischen den Profilblöcken nachschauen.
GruĂ Stefan