Hallo,
LY9A hat geschrieben:Kai hat geschrieben:20v Motor vom Typ89
Ein 20V im Frontantrieb?
Da hat der Prüfer aber die Zeilen "in der Serie des Typ verbaut" großzügig ausgelegt.
Der 20V war noch nicht mal in einem Versuchs Typ 81 (Versuchsfahrzeuge zur Typ 89 Technik Erprobung) verbaut.
Im Typ 81 ist beim NG Schluß.
Im Typ 85 ok, da war das der NM (einer zugelassen) ist das "H" konform.
Oder war der 20V Umbau innerhalb der ersten 10 Jahre nach EZ oder gar schon 30 Jahre alt
Der Motor wurde 2004 eingetragen. Aber der ist aus einem Typ89 der 2 Jahre jünger ist wie mein Auto.
Also hätte der Umbau schon in den ersten 10 Jahren nach Ez. erfolgen können. Das reichte dem Prüfer aus.
In wiefern man jetzt "Baureihe" auslegt kann ich auch nicht sagen. Wenn man einfach "Audi 90" als baureihe sieht passt es eh, und wenn man Typ81 und 85 als eine Baureihe sieht passt es auch.
Sooo kleinlich das man jetzt Typ81 Fronti und Typ85 quattro auseinanderpflückt wird wohl kaum ein Prüfer sein...
LY9A hat geschrieben:Ich spreche jetzt mit den Worten von TüV und GTÜ Prüfern (Bekannte von mir), die sich Beide stimmig zu dem Thema sind:
Bastelbuden bekommen kein "H".
Patina und Gebrauchsspuren dürfen sein aber schäbig darf das Fahrzeug nicht aussehen.
Und technisch MUSS der einwandfrei sein.
Selbst wenn der Lackierer eine Farbe bei einzeln lackierten Teilen nicht genau trifft und der Unterschied ist aus einem Winkel zu erkennen gibt es bei diesen Prüfern KEIN "H"
Ich finde das bei kleinsten Unterschieden zwar etwas übertrieben aber es gibt immer den Lackierer, der die Farbe zu 99% trifft.
Und das mit historischen Lackiermethoden und Lacken
Mal im Ernst jetzt, sind die Prüfer bei euch wirklich SO pingelig?
In den Anforderungen ist ein "erhaltenswerter Zustand" oder so ähnlich gefordert, was lt. den Prüfern hier allgemein mit etwa zustandsnote 3 gleichgesetzt wird. Ich habe bis jetzt 3 Auto´s ein H verpasst, einem 78er Typ81, einem 84er Typ81 und meinem 87er Typ89.
Alle diese Auto´s hatten/haben ein paar kleine Dellen, ein paar ausgebesserte Lackstellen, der 84er hatte sogar 2 von mir in der Garage lackierte Türen.
Mein Typ89 hat leider das Problem mit dem hängenden Himmel, welches ich mit Stecknadeln vorübergehend gelöst habe.
Das war alles nie ein Thema bei einer H-Abnahme.
Und wenn ich mir anschaue was hier noch so alles an Alltagsauto´s mit H rumfährt (einige Golf 2, etliche MB W201, W123, W124 und ein paar Exoten) sind meine Auto´s ehr noch unter den besten von denen...
Ich meine bei offenem Rost oder zerrissenen Sitzen gibt es wohl auch probleme, aber sonst geht das hier echt easy.
Opaauto hat geschrieben:Aber in den letzten zwölf Monaten kommen immer mehr Leute, die so viele Verbote, Kontrollen und Strafen wie nur irgend möglich fordern. Radarkontrollen rund um die Uhr, Höchststrafen mit Fahrzeugkonfiszierung, Fahrverbote für alles, was einen Auspuff hat und und und. Die Invasion der Gutmenschen. In Hannover haben sich Politiker aller Parteien (na ja, bis auf eine -aber mit der habe ich erst recht nix am Hut) dafür ausgesprochen, auf allen HAUPTVERKEHRSSTRASSEN Tempo 30 einzuführen. Schon, weil man an der vierspurigen Straße als ruhebedürftiger Anwohner Höllenqualen leidet, aber auch, weil Tempo 50 ganz furchtbar die Autos qualmen lässt. Und Klein Fritzchen weiß nun mal genau, dass man nur so langsam wie möglich durch die Stadt fahren muss, damit man umweltschonend unterwegs ist.
In einem solchen Klima sehe ich künftig schwarz für Sentimentalitäten wie H-Kennzeichen. Je mehr es davon geben wird und je großzügiger damit umgegangen wird, desto eher kommen die Leute auf den Trichter, dass man mal wieder etwas verbieten müsste.
Genau diese Ängste habe ich allerdings auch.
In einer übervorsichtigen Welt die elektrisch fährt und alle Auto´s venetzt sind befürchte ich auch wenig Platz für unsere Oldtimer.
Das wird bestimmt nicht von heute auf morgen passieren, aber was ist in 10 oder 20 Jahren?
In 20 Jahren bin ich nichtmal 60, und da möchte ich immernoch meine Auto´s ohne Totalüberwachnung fahren.
Opaauto hat geschrieben:Das Problem ist aber, dass immer mehr Leute nun die H-Kennzeichen-Fahrzeuge als Feindbild entdecken. Der böse alte Stinker darf in die Stadt, der neue Euro 5-Diesel nicht. Also ist es wiederum nur eine Frage der Zeit, bis irgendwann keine neuen H-Kennzeichen mehr ausgegeben werden. Als Begründung wird dann genau so etwas hier herangezogen. Die Fahrzeuge seien dann keine "schützenswerte Kulturgüter" mehr, sondern irgendwelche verbastelten alten Kisten, deren Besitzer sich damit um Steuern und die Einhaltung von Umweltbeschränkungen drücken wollen.
Das ganze ist sowieso staatlich verordneter Schwachsin... Wobei ich den Frust aus Sicht eines Euro 5 Diesel-besitzers durchaus nachvollziehen kann. Aber warum muß auch alles immer mitten in die Innenstädte? Ich finde es hier auf dem Land viel schöner, aber das sehen wohl nicht alle so.
Auf dauer wird - denke ich mal - der Individualverkehr komplett aus den Innenstädten verdrängt. Egal womit das Fahrzeug dann angetrieben wird.
Gruß Kai