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Werden wir jetzt ausgesperrt???

Allgemeines aus den Bereichen: Auto, Verkehr, Recht, Szene usw... was nicht direkt mit Audi zu tun hat.

Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon josefini1 » Mi 7. Mär 2018, 13:39

[/quote]

? Und wer fängt mit seinem Reichtum dann die Menschen auf, die durch diesen Verzicht arbeitslos werden?

.[/quote]

Dafür gibt's dann das bedingungslose Grundeinkommen für alle :twisted:
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Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon Destructor » Mi 7. Mär 2018, 20:29

audi_jr hat geschrieben:
Und genau hier liegt der Denkfehler vieler......

Das Grundproblem ist unsere Gesundheit und unsere Umwelt. Und die versuchen wir nun, durch Verbannung der "Stinker" aus den Städten zu verbessern.

Aber was passiert denn mit den Stinkern? Diese werden ja nur zu einem Teil verschrottet. Der andere Teil wird in andere Länder verkauft, die eben nicht versuchen, die Welt zu retten. somit wird das Problem ja nur verlagert und nicht gelöst. Nach dem Motto "Aus den Augen aus dem Sinn", siehe oben, die Kraftwerke produzieren ja nicht bei mir um die Ecke, also bleibe ich gesund, wenn ich die "Stinker" aus meiner Stadt verbanne. Auch macht die verpesstete Luft einen Bogen um die Umweltzone mit gesunder Luft.

Es geht ja hier nicht darum die Welt zu retten, sondern darum die Gesundheit der Bürger.
Auf der "grünen Wiese" ist die NOx Konzentration so niedrig dass sie niemandem schadet, Kraftwerke werden heute schon stark entstickt und in denen Ländern in die unsere alten Autos gehen sind die Gesundheitsrisiken noch ganz andere.
Ausserdem ersetzen unsere "Stinker" dort sehr wahrscheinlich noch wesentlich schlimmere Stinker.

audi_jr hat geschrieben:Das Problem kann man meiner Meinung nach nur lösen, wenn man:

- die Menschheit dazu erzieht, die Bequemlichkeit aufzugeben
- die Menschheit dazu bringt, dass Geld nicht mehr das wichtigste ist

Solange diese beiden Tugenden noch exisitieren, wird gesunde Luft und Umweltschutz und ein gesunder Mensch immer Utopie bleiben.

Oder wer verzichtet freiwillig auf sein Handy, sein Auto, seinen Fernsehabend, seinen Laptop, seine Klimaanlage etc. nur damit wir alle umweltschädlichen Kraftwerke von jetzt auf gleich abschalten können? Und wer fängt mit seinem Reichtum dann die Menschen auf, die durch diesen Verzicht arbeitslos werden?

Solange o.g. Lösungen nicht eintreten, wird das immer ein Teufelskreis bleiben, in dem versucht wird, nur das beste für sich selbst zu schaffen.

Ein Grundproblem der reinen Marktwirtschaft und des Homo oeconomicus.
Um solche Probleme zu lösen wurde der Staat geschaffen der im Volksinteresse handel soll.
Der hat hier nur leider auf ganzer Linie versagt, wahrscheinlich aufgrund von Korruption.

Ständig reden alle davon dass die Menschheit die Bequemlichkeit aufgeben muss und weniger auf Statussymbole achten.
Aber warum fängt da niemand bei sich selbst an?
Was tust du denn dazu? Ich fahre z.B. mindestens das halbe Jahr mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Jan867 hat geschrieben:ja, Du hast Recht, gefährlich soll NOX direkt am Entstehungsort und auch mit der doppelten Wirkung im Verhältnis zum CO² sein. In größerer Höhe freigesetzt und luftverdünnt soll die Auswirkung exorbitant abnehmen.

CO2 is völlig uingefährlich und kein Schadstoff.

Jan867 hat geschrieben:Zum Thema Deindustriealisierung:
Gestern hat Yoyota verkündet, daß es die Entwicklung und Produktion von Dieselmotoren einstellen wird. Herr Müller von VW beeilte sich zu berichten, daß der Diesel als Übergangstechnologie noch viele Jahre bei VW Bestand haben würde. In Anbetracht dessen, daß Yotota schon die 2. Generation Wasserstoffautos jetzt mit Reichweite 450 km vorgestellt hat, könnte man zu dem Schluß gelangen, daß sich Teile der Industrie selbst deindustriealisieren.

Du suchst die Schuld an falscher Stelle, das war feinstes Managementversagen in der deutschen Autoindustrie, in meinem Konzern kann man diese direkt an 2 Namen festmachen, Piech und Winterkorn.
Diese waren immer versessen auf Luxus und Protzautos wie Phaeton und Veyron. Alles andere hat die nicht interessiert, durch ihren strengen Führungsstil haben sie auch keine anderen Meinungen unter sich geduldet. Da herrschte quasi (oder herrscht z.T. immernoch) eine Aura der Angst in höheren Management Etagen. Um die Jahre 2010/2011 rum hatte Audi eine ganze Elektroauto Offensive in Petto, auf der IAA damals konnte man auch schon einen Vorgeschmack sehen. Wurde alles von oberster Ebene abgewürgt.
Stattdessen hat man versucht den Diesel zu pushen, durch Betrug und durch Lobbyismus, heute wissen wir ja wo das hingeführt hat.

In die Brennstoffzellen Technik sind wir spät eingestiegen, sind jetzt aber dran. Leider sehr viel Grundlagenarbeit, ist nicht wirklich leicht so eine Kiste auf die Räder zu stellen.
Rechne von uns nicht vor Mitte nächstem Jahrzehnt mit einem den du kaufen kannst.

josefini1 hat geschrieben:

? Und wer fängt mit seinem Reichtum dann die Menschen auf, die durch diesen Verzicht arbeitslos werden?

.


Dafür gibt's dann das bedingungslose Grundeinkommen für alle :twisted:

Das ist ein Thema für sich, da kommt noch einiges auf uns zu.
Die Ansprüche an den Arbeitnehmer steigen, es wird eine immer größere Gruppe Menschen sprichwörtlich "zu nichts mehr zu gebrauchen sein".
Was willst du z.B. in 10 Jahren mir jemandem anfangen der keinen Computer bedienen kann? Die einfachen Tätigkeiten kann ein Automat/Roboter übernehmen.
Da muss uns sowieso noch etwas einfallen.

Grüße
Alexander
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Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon Kai » Mi 7. Mär 2018, 22:22

Destructor hat geschrieben:
josefini1 hat geschrieben:

? Und wer fängt mit seinem Reichtum dann die Menschen auf, die durch diesen Verzicht arbeitslos werden?

.


Dafür gibt's dann das bedingungslose Grundeinkommen für alle :twisted:

Das ist ein Thema für sich, da kommt noch einiges auf uns zu.
Die Ansprüche an den Arbeitnehmer steigen, es wird eine immer größere Gruppe Menschen sprichwörtlich "zu nichts mehr zu gebrauchen sein".
Was willst du z.B. in 10 Jahren mir jemandem anfangen der keinen Computer bedienen kann? Die einfachen Tätigkeiten kann ein Automat/Roboter übernehmen.
Da muss uns sowieso noch etwas einfallen.

Grüße
Alexander


Hallo

Das sehe ich weitaus weniger kritisch. Zum einen sollten die letzten Leute die keinen PC bedienen können spätestens in den nächsten 5-10 Jahren in Rente sein.
Zum anderen haben wir schon jetzt eine Situation wo Leute für Handwerkliche oder einfache Tätigkeiten händeringend gesucht werden.
Es ist nun mal so das schon fast seit Jahrzehnten eine absolute überqualifizierung stattfindet. Das Ergebnis sind viele schlecht bezahlte oder Arbeitslose Akademiker und nicht vorhande qualifizierte Handwerker...

Sehe ich jeden Tag in meinem Berufsleben. Ich hab 2000 eine Handwerkliche Ausbildung in der Möbelindustrie abgeschlossen aber danach quasi nie in dem Beruf gearbeitet wegen der damals schlechten Aussichten in dem Berufszweig. Erst vor 3 Jahren habe ich in den Beruf zurückgefunden weil überall in dieser Branche Leute in Rente gehen und Nachwuchs fehlt. Als Fachkraft verdient man in dem Bereich mittlerweile auch (wieder) gutes Geld.
Der Mangel an Personal wirkt sich also in vielerlei Hinsicht positiv für den Arbeitnehmer aus.
Mittlerweile ist es sogar soweit das die Firmen sich quasi gegenseitig Leute wegnehmen indem sie zb. Mitarbeitertage veranstalten wo man einfach mit seinem Lebenslauf vorbei kommen kann und eingestellt wird...

Trotzdem finde ich ein bedingungsloses grundeinkommen von der Idee her nicht schlecht. Das führt nämlich dazu das es keine Fälle mehr gibt in denen Arbeiten eigentlich keinen Sinn macht.
Mal ein Beispiel : Gehen wir mal von einer Familie mit 3 Kindern in einer deutschen Großstadt aus die kein wohneigentum besitzt. Die Eltern von mir aus beide in Handwerklichen berufen oder im Einzelhandel tätig.
Die werden es nicht schaffen aus eigener Kraft ein Einkommen zu erzielen das über dem aktuellen Hartz 4 Satz liegt. Somit könnten die sich in diesem Fall jegliches Arbeiten sparen und im Bett bleiben.
Wer Arbeit wäre also "dümmer" wie der "Hartzer ".
Mit einem Grundeinkommen gäbe es solche Fälle nicht mehr. Da würde sich mehr Arbeiten immer lohnen...

Gruß kai
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Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon Destructor » Mi 7. Mär 2018, 23:31

Danke für deine Antwort :)

Du sprichst jetzt aber von Facharbeitern, also Menschen die heutzutage i.d.R. mindesten einen Realschulabschluss (drunter bildet ja keiner mehr aus) erreicht haben und dann auch eine Ausbildung erfolgreich absolvierten.
Um diese Leute mache ich mir im allgemeinen keine Sorgen, auch wenn manche Berufsgruppen dort aussterben (oder schon ausgestorben sind, eher Randgruppen), es sind doch noch wirklich qualifizierte Leute.
Problematisch sehe ich es bei ungelernten Menschen, die es häufig gar nicht in einen Lehrberuf schaffen.
Die haben heute noch eine Chance zum überleben (wenn auch nur geradeso und häufig als "Aufstocker", pefides Prinzip), das wird sich aber ändern, Jobs die von solchen Arbeitern ausgeführt werden können fallen immer mehr weg.

Das Problem des Handwerks ist es aus meiner Sicht dass dort zu wenig gezahlt wird. Wenn ich sehe das ein einfacher Bürojob (z.B. SekretärIn) ca. 50% mehr Gehalt einbringt als manch ein Meister im Handwerk verstehe ich warum das niemand machen möchte.
Alle meine Freunde die einen handwerklichen Beruf gelernt haben suchen Auswege, seien es Techniker, Meister oder als Quereinsteiger ganz woanders.
Wenn ich sehe das ein Installateur, Schreiner oder Mechatroniker nach der Lehre mit 2000€ Brutto einsteigt grauts mir.
Unsere technischen Produktdesigner steigen nach der Lehre mit 3360€ Grundgehalt + Leistungszulage (und natürlich Urlaubs und Weihnachtsgeld) ein. (Das ist im übrigen auch das Gehalt welcher bei uns SekretärInnen bekommen. Nach 18 Monaten im Job geht das aber in jedem Fall nochmal auf ca. 3500€ Grundgehalt hoch)
Und die müssen sich nicht die Finger schmutzig machen, die sitzen im warmen Büro und trinken den Gratis Kaffee den unser Arbeitgeber spendiert ;)

Die vielen arbeitslosen und schlecht bezahlten Akademiker findest du in bestimmten Studiengängen.
Politologie, Soziologie, Biologie, Sinologie oder Agyptologie. Für solche Fachbereiche gibt es keine Jobs, trotzdem sind die extrem beliebt.
Heutzutage werden Studiengänge nach Interesse und nicht nach Karrierechancen ausgesucht.
Nach arbeitlosen Maschinenbauern, Elektrotechnikern, Physikern oder Chemikern musst du lange suchen.

Grüße
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Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon Kai » Do 8. Mär 2018, 09:39

Guten Morgen,
Destructor hat geschrieben:Danke für deine Antwort :)


Kein Problem, es ist immer wichtig sich ab und zu mit Leuten aus allen gesellschaftlichen schichten, vom Hartz4 Empfänger bis zum Manager, auszutauschen.
Das schärft den Blick für aktuelle Probleme in unserer Gesellschaft.

Destructor hat geschrieben:Du sprichst jetzt aber von Facharbeitern, also Menschen die heutzutage i.d.R. mindesten einen Realschulabschluss (drunter bildet ja keiner mehr aus) erreicht haben und dann auch eine Ausbildung erfolgreich absolvierten.
Um diese Leute mache ich mir im allgemeinen keine Sorgen, auch wenn manche Berufsgruppen dort aussterben (oder schon ausgestorben sind, eher Randgruppen), es sind doch noch wirklich qualifizierte Leute.
Problematisch sehe ich es bei ungelernten Menschen, die es häufig gar nicht in einen Lehrberuf schaffen.
Die haben heute noch eine Chance zum überleben (wenn auch nur geradeso und häufig als "Aufstocker", pefides Prinzip), das wird sich aber ändern, Jobs die von solchen Arbeitern ausgeführt werden können fallen immer mehr weg.


Ich kann dir nochmal ein Beispiel aus unserer Firma nennen. Es ist ein kleiner familiengeführter Betrieb mit ingesamt ca. 200 Mitarbeitern der sich auf verwandlungsmöbel spezialisiert hat.
Dort wurden in den letzten Jahren etwa 10 neue Mitarbeiter für die Produktion eingestellt. Davon etwa 5 ungelerne ohne jegliche ausbilung, 3 mit irgendeiner Fachfremden Ausbildung und 2 wirkliche Fachleute die den Beruf gelernt haben, einer davon bin ich.
Mehr Fachleute sind momentan nicht zu finden, im ganzen umkreis nicht.
Darum wird jetzt dazu übergegangen die Arbeitsplätze quasi "idiotensicher", also selbsterklärend zu gestalten für die ganzen nicht-fachkräfte.
Bei uns macht man damit recht gute erfahrungen.

Aber auch allgemein mache ich mir da in Zukunft wenig sorgen. Irgendwo werden auch in Zukunft Strassen zu bauen und Häuser zu Streichen sein. Auch alte Menschen wollen gepflegt werden und in der Gastronomie werden ständig helfende Hände gesucht. Nur um ein paar Beispiele zu nennen. Alles lässt sich nunmal nicht automatisieren...

Und das Problem, das Leute gibt die für das alles zu faul oder dumm sind ist auch nicht neu. Irgendwo habe ich mal gehört das heutzutage ein modernes Industrieland in der Lage sein muß einen kleinen bis mittleren 1-stelligen Prozentsatz an Leuten die nicht arbeiten können/wollen "durchfüttern" zu können.


Destructor hat geschrieben:Das Problem des Handwerks ist es aus meiner Sicht dass dort zu wenig gezahlt wird. Wenn ich sehe das ein einfacher Bürojob (z.B. SekretärIn) ca. 50% mehr Gehalt einbringt als manch ein Meister im Handwerk verstehe ich warum das niemand machen möchte.
Alle meine Freunde die einen handwerklichen Beruf gelernt haben suchen Auswege, seien es Techniker, Meister oder als Quereinsteiger ganz woanders.
Wenn ich sehe das ein Installateur, Schreiner oder Mechatroniker nach der Lehre mit 2000€ Brutto einsteigt grauts mir.
Unsere technischen Produktdesigner steigen nach der Lehre mit 3360€ Grundgehalt + Leistungszulage (und natürlich Urlaubs und Weihnachtsgeld) ein. (Das ist im übrigen auch das Gehalt welcher bei uns SekretärInnen bekommen. Nach 18 Monaten im Job geht das aber in jedem Fall nochmal auf ca. 3500€ Grundgehalt hoch)
Und die müssen sich nicht die Finger schmutzig machen, die sitzen im warmen Büro und trinken den Gratis Kaffee den unser Arbeitgeber spendiert ;)


Ja, da gebe ich dir vollkommen recht.
Ich habe aber das gefühl es ändert sich gerade grundlegen etwas in diesem Bereich.
Sprich, die Wertschätzung für Handwerksberufe wächst wieder.
Und zur Bezahlung, so schlecht ist das gar nicht mehr. Eine der positiven Seiten des sog. Fachkräftemangels.
Kannst ja mal schauen was lt. Tarifvertrag mittlerweile zb. in meinem Beruf in der Möbelindustrie gezahlt wird. Das ist mehr als viele nach einem Studium bekommen...

Gruß Kai
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Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon josefini1 » Do 8. Mär 2018, 09:54

Hi, das mit dem Grundeinkommen oben hatte ich in dem Kontext eigentlich ironisch gemeint. Da es aufgegriffen wurde, möchte ich auch meine Meinung dazu sagen:

Ich finde es ebenfalls gut, hierüber nachzudenken und das evtl. umzusetzen.

Erstens können sich dadurch viele Menschen in Berufszweigen verwirklichen und sich wohlfühlen, in denen sie sonst aus Risikoüberlegungen vielleicht überhaupt nicht anfangen würden. Dies trägt zu einer hohen Zufriedenheit beim Arbeitnehmer bei (wenn er das machen kann/darf, was er wirklich will). Die Folge dieser Zufriedenheit ist eine außerordentliche Produktivität, die man bei einem "normalen" Arbeitnehmer nie sehen wird. Und dies wiederum tut Arbeitgebern und letztlich der gesamten Volkswirtschaft gut.

Zweitens fällt die Stigmatisierung "HartzIV" weg. Viele Leute, die ALG2 beziehen, können nix dafür. Entweder sind sie einer Berufsgruppe entwachsen, die es nicht mehr gibt, zu alt oder es gibt halt einfach Leute, die man früher als "Hilfsarbeiter" bezeichnete und die man heute nicht mehr braucht. Die alle brauchen sich dann nicht mehr rechtfertigen.

Drittens lassen sich über das Grundeinkommen etliche soziale und steuerliche Abgaben schon im Vorfeld sparen. Weniger Rentenversicherungbeiträge, Arbeitslosenversicherung usw. stehen da ganz vorne, weiterhin Kindergeld, etliche Steuervorteile (manche sprechen sogar davon, daß man dann alle Steuervermeidungsgesetze abschaffen kann), sodaß sich die Sache tlw. sogar selbst finanziert.

Viertens läßt sich dadurch ein Teil der Arbeitseinkommen sparen, was wiederum den Unternehmen zugute kommt. Dies muß allerdings mit höchster Vorsicht geschehen, um zu vermeiden, daß man dann die Leute quasi umsonst arbeiten läßt, weil sie ja sowieso über das Grundeinkommen verfügen.

Fünftens würde die ganze Sache zu einer etwas gerechteren Verteilung der Gelder führen, da die immer weiter aufgehende Schere zwischen arm und reich ein bißchen enger würde.

Sechstens würden dann auch Tätigkeiten, die volkswirtschaftlich unverzichtbar sind, aber ehrenamtlich durchbeführt werden, "bezahlt" werden.

Und ja, ich weiß, es wird dann immer Leute geben, die das ausnutzen. Aber das gibt's in jedem System, und damit muß man leben.

Ich glaube, man sollte nicht ständig am kranken System rumbasteln, sondern wirklich einen Neustart wagen.

mfg
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Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon Jan867 » Do 8. Mär 2018, 14:20

Destructor hat geschrieben:
Jan867 hat geschrieben:ja, Du hast Recht, gefährlich soll NOX direkt am Entstehungsort und auch mit der doppelten Wirkung im Verhältnis zum CO² sein. In größerer Höhe freigesetzt und luftverdünnt soll die Auswirkung exorbitant abnehmen.

CO2 is völlig uingefährlich und kein Schadstoff.

es war hier die Rede vom Schadstoff NOX.




Jan867 hat geschrieben:Zum Thema Deindustriealisierung:
Gestern hat Yoyota verkündet, daß es die Entwicklung und Produktion von Dieselmotoren einstellen wird. Herr Müller von VW beeilte sich zu berichten, daß der Diesel als Übergangstechnologie noch viele Jahre bei VW Bestand haben würde. In Anbetracht dessen, daß Yotota schon die 2. Generation Wasserstoffautos jetzt mit Reichweite 450 km vorgestellt hat, könnte man zu dem Schluß gelangen, daß sich Teile der Industrie selbst deindustriealisieren.

Du suchst die Schuld an falscher Stelle, das war feinstes Managementversagen in der deutschen Autoindustrie, in meinem Konzern kann man diese direkt an 2 Namen festmachen, Piech und Winterkorn.

die Ursache mit ihrer Auswirkung ist hier gemeint, einen Schuldigen habe ich nicht gesucht oder benannt. Wer das ist und nicht zur Verantwortung gezogen wird, ist den meisten bekannt.




Dafür gibt's dann das bedingungslose Grundeinkommen für alle :twisted:

Das ist ein Thema für sich, da kommt noch einiges auf uns zu.
Die Ansprüche an den Arbeitnehmer steigen, es wird eine immer größere Gruppe Menschen sprichwörtlich "zu nichts mehr zu gebrauchen sein".

negativ. Es nimmt nur der Anteil der Ausbildungsfremden zu, die sich für keine Tätigkeit qualifizieren wollen oder können.




Was willst du z.B. in 10 Jahren mir jemandem anfangen der keinen Computer bedienen kann? Die einfachen Tätigkeiten kann ein Automat/Roboter übernehmen.

heute schon können 70jährige einen PC bedienen. Die Bedienung eines PC betrachte ich als einfache Tätigkeit, bei der Programmierung und Einrichtung ist das etwas ganz anderes.





Du sprichst jetzt aber von Facharbeitern, also Menschen die heutzutage i.d.R. mindesten einen Realschulabschluss (drunter bildet ja keiner mehr aus)

weil die Beschulung schlechter geworden ist. Die Schulart, die jetzt noch oberhalb des Gymnasiums angeordnet wird, ist die Privatschule.




Problematisch sehe ich es bei ungelernten Menschen, die es häufig gar nicht in einen Lehrberuf schaffen.
Die haben heute noch eine Chance zum überleben (wenn auch nur geradeso und häufig als "Aufstocker", pefides Prinzip), das wird sich aber ändern, Jobs die von solchen Arbeitern ausgeführt werden können fallen immer mehr weg.

solche Leute gab es schon immer. Früher wurden sie Hiwis (Hilfswillige) genannt, die einfachste Arbeiten für einen Hungerlohn verrichteten. Aufgestockt wurde da gar nichts, die waren wirklich arm und hungrig trotz Arbeit. Heute ist niemand mehr hungrig, aber betrachtet sich als arm, wenn er seinen Kindern oder sich selbst kein IPhone, Barbie oder Coca-Cola kaufen kann.

Selbst die industrielle Revolution mit der Entwicklung der Dampfmaschine hat zu positiven Ergebnissen geführt, obwohl den Webern in Brittanien an den privaten Webstühle die Arbeit wegbrach. Dafür konnten sie ihre Kinder endlich zur Schule schicken, die sonst mit Kinderarbeit zum Familieneinkommen beitragen mußten.




Das Problem des Handwerks ist es aus meiner Sicht dass dort zu wenig gezahlt wird. Wenn ich sehe das ein einfacher Bürojob (z.B. SekretärIn) ca. 50% mehr Gehalt einbringt als manch ein Meister im Handwerk verstehe ich warum das niemand machen möchte.

das ist ja wohl der größte Witz, den ich je gelesen habe. Vergleichst Du das mit den überbordenden Gehältern bei VW?
In der realen Welt erhält eine Sekretöse immer noch weniger als ein Handwerker.




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weil sie von den Wahnsinnsgehältern bei VW hören. Wer keinen Bock auf Handwerk oder körperliche Bewegung hat, findet schon genug Ausreden. Was übrigens auch ein Grund für den Nachwuchsmangel im Handwerk ist. Wer geht denn noch mit seinen Kindern am WE in die Garage zum Schrauben? Für die heutigen Kiddies ist Handwerk doch etwas Surreales. Schmutzig. Laut. Naß. Schwer. Kalt. Heiß.




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so etwas hat mit Marktwirtschaft zu tun. Bei den abgehobenen Ersatzteil- und Neuwagenpreisen ist eben viel zu verteilen in Deiner Branche. Schlimm genug, daß die Bosse dann auch noch betrügen mußten, weil sie den Hals nicht vollkriegen konnten.
Grüße
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Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon 44_TR » Do 8. Mär 2018, 15:16

Zitat von oben:
Destruktor:
"Die Ansprüche an den Arbeitnehmer steigen, es wird eine immer größere Gruppe Menschen sprichwörtlich "zu nichts mehr zu gebrauchen sein"."

Jan867: "negativ. Es nimmt nur der Anteil der Ausbildungsfremden zu, die sich für keine Tätigkeit qualifizieren wollen oder können."


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Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon Jan867 » Do 8. Mär 2018, 18:10

Kristallkugel an:
in einer fernen Zukunft können vermutlich die meisten Vorgänge von einem Autobot erledigt werden. Die Menschheit wird zum Arbeiten nicht mehr benötigt. Damit es nicht zu einem Volksaufstand kommt, wird jedem ein Grundeinkommen zuteil, mit dem es sich gut leben läßt. Das hat den Patriziern nicht gefallen, schließlich haben sie lange genug versucht den Fortschritt aufzuhalten, weil es ohne Diener keine Herrscher gibt. Jeder kann sich jetzt einen Golf kaufen, oder einen Audi-Oldtimer halten.

Die wenigen die noch arbeiten, erhalten dann so viel Geld oben drauf, daß sie ihre 5. Garageneinfahrt für den 3. Ferrari bauen können. Die arbeiten, weil sie Bock drauf haben. Der Rest der Bevölkerung geht einem Hobby nach. Im Verein z. B. Oder auf Malle, wenn es geht.
Kristallkugel aus.

Simple Berufe sind in den letzten Jahrzehnten weggefallen, weil sie wirklich von Bots oder von anderen Bereichen übernommen wurden, bzw. diese Berufe ausgestorben sind. Menschen die sich nicht darauf einstellen konnten, einen anderen vergleichbar simplen Beruf zu ergreifen, kommen unter die Räder. So war es schon immer, die Menschheit hat nur überlebt, weil sie sich immer wieder an alles anpassen konnte.

Viele jüngere Menschen wollen immer alles verändern und nicht auf die Alten hören, und die Alten wollen, daß alles so bleibt wie es ist, und die Jüngeren auf sie hören. Man hat gewisse Dinge liebgewonnen, etwas zu können gibt Sicherheit, und dann kommt da jemand, der reißt Grenzen ein.

Spielverderber... ;)

Ein Prob ist, daß die Hartz4-Spirale nicht unterbrochen wird, und das es Menschen produziert, die nicht gelernt haben zu lernen.
Irgendwie habe ich den Eindruck, daß es Personen gibt, denen das gefällt.
Grüße
Jan
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Re: Werden wir jetzt ausgesperrt???

Beitragvon josefini1 » Do 8. Mär 2018, 18:39

Servus Jan, da könntest du recht haben. Die Arbeitswelt hat sich ja schon immer verändert. Man denke an das Menschenmaterial, das man noch bis in die 40er oder frühen 50er Jahre brauchte, um Straßen, Häuser usw. zu bauen, und wie das heute läuft. (Mein Großvater mußte für sein 1937 gebautes Siedlungshaus die Baugrube noch selbst ausheben - erzähl das mal einem heute 15-jährigen....)

Nichts ist so beständig wie die Veränderung.

Da Du von Jahrzehnten sprichst, braucht man ja nur mal 30 oder 40 Jahre zurückschauen, wenn man alt genug ist, und mit heute vergleichen. Wenn das so weitergeht, dann wird man mit heutigen Augen die Welt in 2055 nur noch schlecht erkennen.

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