josefini1 hat geschrieben:...Und weiter finde ich, daß die verbliebenen Raucher immer mehr den - sagen wir mal vorsichtig - unteren Schichten angehören...
Als ich DAS heute Mittag gelesen habe, da hab' ich schon geahnt, was kommt...
Rein statistisch ist das definitiv so. Bei Langzeitarbeitslosen oder schon in der zweiten Generation Hartz-4-beziehenden Familien ist der Raucheranteil definitiv deutlich größer als bei Akademikern oder der (gehobenen) Mittelschicht.
Selbiges kann man auch über Familien mit mehr als drei Kindern sagen (schon mal den Film "Idiocracy" gesehen? Den Film selbst find' ich ziemlich albern, aber die ersten Minuten haben überspitzt durchaus reale Hintergründe).
Das heißt aber im Umkehrschluss definitiv NICHT, dass alle Raucher oder Familien mit fünf oder sechs Kindern geistig minderbemittelte Unterschichtler sind!!!
Ich kenne mehrere durchaus sehr intelligente Menschen mit höherer/guter Ausbildung und guten Jobs, die Raucher sind.
Insofern: Immer ruhig bleiben, Jungs!
Und um mal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen:
Phoenix hat geschrieben:....So, und nun die Knüppel rausholen und immer kräftig drauf...
Nö....wieso?
Prinzipiell gebe ich Dir in ALLEM Recht, was Du an Fakten beschrieben hast.
Nur habe ich halt zu einigen Punkten eine differente Meinung bzw. ziehe etwas andere Schlüsse daraus.
Phoenix hat geschrieben:...Denn so lassen sich die Kosten im Rahmen halten und der Gewinn steigern.
Genau DAS ist der wahre Grund: Gewinn steigern. Alles andere ist für die Konzerne zweitrangig.
Und genau DA kommt mir die Galle hoch: Die Deutsche Automobilindustrie sitzt auf einem DERMAßEN hohen Ross und spielt sich gern als der Vorreiter in Entwicklung, Umwelt- und Sozialfreundlichkeit auf. Das lassen sich die Hersteller vom Verbraucher/Käufer mit mehr als selbstbewussten Preisen bezahlen. In der Realität ist in den letzten Jahren aber immer mehr Gewinnmaximierung betrieben worden, und den Kunden wird billig eingekaufte und teilweise tatsächlich minderwertige Qualität für ein SCHWEINEGELD verkauft.
Ich will mich jetzt gar nicht erneut darüber auslassen, was ich in den letzten 2 Jahren mit meinem 2015er-Passat (privat genutztes Firmenfahrzeug) erlebt habe - sowohl bezüglich der Qualität als auch bezüglich des Verhaltens von VW.
Nur so viel als Fazit: Ich müsste bescheuert sein, mir privat so ein Auto für 40...50-tausend Euro zu kaufen.
Mal zum Überlegen:
1. VW hat der Diesel-Skandal mittlerweile einen zweistelligen Milliardenbetrag gekostet (Strafzahlungen und Entschädigungen in den USA, Umrüstungen,...). Dennoch haben sie im letzten Jahr wieder Milliardengewinne geschrieben. Warum? Weil die Kosten an Kunden und besonders an die Zulieferer weiter gereicht werden - die BEIDE nix dafür können.
Gerade bei Letztgenannten werden die Daumenschrauben immer weiter angezogen (beispielsweise durch vertraglich festgelegte Preisreduzierungen von mehreren Prozent jedes Jahr), so dass die Gewinnspanne für den Fahrzeughersteller immer weiter steigt.
2. Bei japanischen Fahrzeugherstellern ist beispielsweise es völlig normal, dass bei Autos mit >10 Jahren Alter bei fehlerhaften Bauteilen noch kostenlose Rückrufaktionen durchgeführt werden. Bei Koreanern (KIA) gibt es sieben Jahre Hersteller-Garantie.
Ein Audi-/VW-Fahrer, der das Doppelte für seinen Neuwagen bezahlt und nach vier Jahren einen Motorschaden wegen defekter Steuerkette/Spanner (T(F)SI) oder ausgefallener Ölpumpe (2-Liter-Pumpe-Düse) hat, darf sich schon glücklich schätzen, wenn der Hersteller 30 Prozent der Kosten "auf Kulanz" übernimmt. Die restlichen 3...5-tausend Euro muss er aber selbst berappen (womit nebenbei bemerkt der Hersteller IMMER NOCH Gewinn macht!).
Mir ist völlig klar, dass in Deutschland hunderttausende Arbeitsplätze von der Automobilindustrie abhängen (bzw. indirekt sogar Millionen). Und wenn Absprachen getroffen werden, um überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben, soll das meinethalben auch geschehen.
Aber nochmal: Es geht ganz offensichtlich nicht um einen Überlebenskampf von VW, Daimler und BMW, welcher solche Absprachen notwendig machen würde, sondern ausschließlich um Gewinnmaximierung auf Kosten der Kunden, der Zulieferer und der Umwelt (und nein, ich bin sicher KEIN Baumumarmer! ).
Hochmut kommt vor dem Fall. Und das Flaggschiff der Deutschen Industrie ist leider auf einem "guten" Weg dorthin.
Gruß
Christian