USA: Königreich der Pfuscher

[audirist]

Ich stöbere ja gerne auf youtube. Und da findet man so manches Highlight. Interessant finde ich den Kanal HackNpackShop. Der Typ lebt in der Nähe von New York und pfuscht Gebrauchtwagen für Händler zusammen. Meist sind es Pickups wie der Ford F150 oder Chevy Silverado. Unglaublich, welche Rosthaufen diese Kisten nach 10 Jahren sind.

Ein besonderes Highlight ist diese Rahmenreparatur an einem Jeep Wrangler:

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Da klebt er einfach mit seinem völlig unterdimensionierten MIG-Schweißgerät ein paar Blechwinkel an den total verrotteten Rahmen - ist ja kein Problem, ist ja nur der Punkt, wo der Federbock sitzt. Am Ende der 11-Teiligen Serie kommt das Ding auch noch ohne Probleme durch den US-TÜV (Safety Inspection). Dagegen sind Werners TÜV-Episoden (Würstelblinker & Co) harmlos.

Super cool ist auch diese Behebung eines massiven Pleuellagerschadens:

Diagnose - das ist ja noch für Mutige ok:
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Aber diese Reparatur ist reiner Beschiß:
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[ACQ92]

Ja, und die USA sind aber auch das Königreich der 1000%-Restaurierer. Wo eine Neulackierung mal eben 10 - 15 Riesen kostet, wo nur die edelsten Brocken verbaut werden, wo die Autos optisch korrekt und technisch aufgewertet werden oder bis zur letzten Schraube in den einstigen Auslieferungszustand versetzt werden, quasi "wie gestern vom Band runter"

Es ist ein Land der Gegensätze...


Gruß Torsten

[5-ender]

i "wie gestern vom Band runter"

nennt sich dann: as bad, as new...

MfG Chris

[audirist]

Es ist ein Land der Gegensätze...

Ich weiß - ist in allem so. Da gibt es die besten Elite-Uni (Haward, Stanford, Berkeley, MIT, ..) und gleichzeitig haben die meisten US-Unis nicht mal das akademische Niveau einer deutschen Technikerschule.

[Klassiker]

Ist zwar nur ne TV-Show, aber da wird auch immer gut gepfuscht: Gas Monkey Garage. Sehr coole Typen, aber was da teilweise gefrickelt und gepfuscht wird... Mein absoluter Favorit ist ein Unfaller Ferrari F40. Den restaurieren sie um ihn später für ca. 1 Mio zu verkaufen. Zum Schluss wird es terminlich etwas eng, deswegen wird der falsche, nicht passende Bremsleuchtenschalter mit dem Hammer verbaut. Auch immer wieder beliebt: in tragende Teile des Rahmens Öffnungen sägen weil da irgendein Teil durch muss

[44_TR]

O

Ist zwar nur ne TV-Show, aber da wird auch immer gut gepfuscht: Gas Monkey Garage. Sehr coole Typen, aber was da teilweise gefrickelt und gepfuscht wird... Mein absoluter Favorit ist ein Unfaller Ferrari F40. Den restaurieren sie um ihn später für ca. 1 Mio zu verkaufen. Zum Schluss wird es terminlich etwas eng, deswegen wird der falsche, nicht passende Bremsleuchtenschalter mit dem Hammer verbaut. Auch immer wieder beliebt: in tragende Teile des Rahmens Öffnungen sägen weil da irgendein Teil durch muss

Jetzt sei mal nicht so kleinlich - die Arbeiten doch nur "im Rahmen ihrer Möglichkeiten".

Es gibt keinen TÜV und keine HU....
Wenn der Wagen tiefer muss, dann wird die Flex genommen und die Federn werden gekürzt...
Wenn dann der Rahmen Stört, wird eben ein Stück mit dem Plasmaschneider rausgeschnitten....
Ich könnte da heulen nur beim Zuschauen - aber dort ist das eben so.

- Sandblasten können sie,
- Schweißen können manche,
- Spachteln und Zinnen haben sie richtig gut drauf...,

Selbst gesehen:
Auktionsvorbereitung für große Oldtimerversteigerung... Der Händler hat 7 Sattelschlepper voll geladen.

Und genau wie bei den Monkeys -> außen Hui, innen/unten Pfui...
Wir waren versehentlich in den verbotenen Bereich gegangen.
Motorraum war eine Mülhalde - aber außen glänzten die Kisten wie neu.
Innenraum wird oft neu beledert, aber am Himmel fällt noch der Rost runter...

Elektrik ist meist eine Katastrophe ....

Und trotzdem gibt es dort auch erstklassige Restaurateure und Detailfetischisten die wirklich den Auslieferungszustand wieder herstellen...

Also alles wie bei uns - vielleicht anders verteilt...

[audirist]

Und trotzdem gibt es dort auch erstklassige Restaurateure und Detailfetischisten die wirklich den Auslieferungszustand wieder herstellen...

Also alles wie bei uns - vielleicht anders verteilt...

Klar gibt es bei den Amis auch gute Leute, aber eben unglaublich viel Pfusch. In Deutschland ist aber durch die Berufsausbildung und den Meisterzwang im Handwerk ein gewisser Mindeststandart gesichert.

Am schlimmsten ist es am Bau. Ich war vor einigen Jahren mal in der USA-Niederlassung meines damaligen Arbeitgebers (nähe San Francisco). Da standen überall Eimer rum. Ich hab gefragt, warum. Die Anwort: letzte Woche hat es geregnet. Das Gebäude war zwei Jahre alt.

[44_TR]

...auch das gibt es bei uns!

Ich denke auch, dass wir über eine recht lange Zeit gute Arbeit aufgrund guter Ausbildung abgeliefert haben...

"Leider"gleichen sich Systeme in einem globalen Markt an einander an.

Viele Handwerker haben bei uns längst den Bund mit dem schnellen Geld gemacht...
Und da ist kaum ein Gewerk ausgenommen.

[LY9A]

Ein Auto mit US Zulassung muss "nur" bremsen und leuchten können.
Der Rest ist, ausser den Emmisionswerten, denen wumpe

Dieser "Klebegott" scheint auf sein Ergebnis recht stolz zu sein.
Aua.

...auch das gibt es bei uns!

Ich denke auch, dass wir über eine recht lange Zeit gute Arbeit aufgrund guter Ausbildung abgeliefert haben...

"Leider"gleichen sich Systeme in einem globalen Markt an einander an.

Viele Handwerker haben bei uns längst den Bund mit dem schnellen Geld gemacht...
Und da ist kaum ein Gewerk ausgenommen.

Geiz ist geil und alte, traditonelle (bewährte) Verfahren sind heute zu teuer.
Dafür muss nach der Abschreibung nix neues her...
Um doch handwerklich einwandfreie Qualität zu liefern, müssen die Kosten runter und Zeiten gestrafft werden.
Das tut jeden Tag erneut weh.

[Wutz]

Hm ich konnte mir den Typen mit seiner verdreckten Werkstatt echt nicht lange ansehen.
Dazu dieser Slang, mir fehlte gerade noch das er alle Minute irgendwelchen Kautabak in die Ecke spuckt.

Widerlich..sorry

Erinnert Ihr Euch noch an "Pimp my Ride" ?
Genau so ein Pfuscherhaufen, da tat das Zuschauen auch weh.

Da schau ich lieber Edd China von den "Wheeler Dealers" (Gebrauchtwagenprofis) auf die Finger.