von albert_10v » Di 1. Nov 2016, 02:18
Das verlinkte Rep-Set passt NICHT. Dort sind 8 mm Bolzen drin, die G60 hat 10 mm Bolzen.
Weiss jemand, welcher Rep-Satz die 10er Bolzen enthält (inkl. der richtigen Gummis)?
Nun, nachdem ich dann doch etwas Zeit hatte, und noch eine gebrauchte G60 in die Finger bekommen habe, habe ich diese mal zerlegt.
Bolzen:
Als erstes mal die Bolzen in die Drehbank gespannt und sauber gemacht, mit WD40 und einem Stofftuch... dann mit 800er/1000er Schleifpapier nass (Bohremulsion..).
Da ist mir aufgefallen, dass das doch etwas eiert. Ich habs erst auf die schlampige Aufspannung am schmutzigen 6-Kant geschoben.
Nun, mich hat dann die Neugier gepackt, und ich hab die Bolzen auf Krümmung vermessen.
Methode: ca. 15 mm weit ins 3-Backen-Futter gespannt. Messuhr aufgestellt und in Kopfnähe (dort wo es noch schön rund ist) gemessen (siehe Abbildung.. man sieht die 2 Extrema, man erkennt die Stellung des 3-Backen-Futters am Spannschlüssel, an dem es gedreht wird).
Ergebnis: Nun, die gemessenen Werte hab ich auf die Bolzen geschrieben.
Halter:
Nun.. mit einem Bohrer oder einem Stäbchen mit Schleifpapier in den Führungsbuchsen rumkratzen halte ich für nicht zielführend. Ich bin eigetnlich der Meinung, dass das mehr schadet, als es hilft. Vor allem Langfristig.
Na und wie es der Zufall so will, liegt eine 10 mm H7 Handreibahle herum. Eine Maschinenreibahle wäre aufgrund des viel kürzeren Anschnittes vielleicht besser geeignet gewesen, wobei die Bohrungen recht tief sind... auf jeden Fall war diese Reibahle das Werkzeug meiner Wahl. Also die Buchsen vorher mit WD40 geflutet bzw. etwas gespült, und dann - rein damit.
In manchen Buchsen hat sich das wie erwartet verhalten, ein geringfügiger Widerstand, die Reibahle hat gut Dreck rausgeholt. Wie viel davon jetzt Materialabrieb war hat man in dem Dreck schwer erkennen können. Passt aber, würde ich sagen, vom Gefühl her. Unerwartet: Manche andere Buchsen waren seehr weit, so dass die Reibahle schön gewackelt hat, und nur den Dreck rausgeschaufelt hat.
Also gleich eine Messung gestartet.
Methode: Den Halter in den Schraubstock gespannt, die Messuhr am Schraubstock platziert. Die Reibahle ins Loch gesteckt, den 4-Kant normal zur Achse der Messuhr ausgerichtet, die Messuhr näher gedreht auf den mittleren Messbereich vorgespannt, damit nix wackelt und ich brauchbare Ergebnisse bekomme. Die erste Messung ist nun die, wo die Messuhr das Ende der Reibahle wegdrückt. Die zweite Messung ist die, wo ich die Reibahle mit dem Finger in die entgegengesetzte Richtung drücke (sachte... damit das Ergebniss auch nicht verfälscht wird). Siehe Abbildungen, sollte soweit selbsterklärend sein.
Ergebniss: Interessant. Je 1 Buchse "passgenau", je 1 Buchse "sehr locker". Siehe Abbildung, die Buchsen sind mit den gemessenen Werten beschriftet.
Interpretation:
Warum die Bolzen verbogen sind weiss ich nicht. Auf jeden Fall gehören die neu, eigetnlich sollten auch die 10 mm Bolzen für die G60 zum brauchbaren Kurs verfügbar sein? TRW-Nummer? Vielleicht hat die jemand.
Verbiegen sie sich beim öffnen? Wenn sie schon stecken und man dann bremst? Verbiegen sie sich durch die Belastung im normalen Betrieb?
Ich weiß es nicht.
Warum die Buchsen so aussehn, ist auch eine gute Frage.
Erst dachte ich, dass vielleicht durch die Belastung im Betrieb die obere oder untere Buchse stärker belastet wird, und deshalb ausleiert. Simmt aber nicht, wenn man sich die Positionen der "schlechten" Buchsen ansieht.
Entweder haben die krummen Bolzen die Buchsen ausgeschlagen, oder das ist ein Ergebnis einer dilettantischen Überholung dergleichen (wie es scheinbar gang und gäbe ist).
Nun, ich werde das erstmal so zusammenbauen, die krummeren Bolzen in die größeren Löcher.
Dann werde ich schauen, dass ich die 10 mm Bolzen bekomme, und damit meine freigewordenen Halter überhole (sofern ich das irgendwie - ordentlich - schaffe....).
Man wird sehen.
Ich freue mich auf eure Kommentare.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
'92 B4 Limo, NG Fronti