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Die guten Langzeitautos von damals

alles, was mit Audi zu tun hat und nicht in die anderen Rubriken passt...

Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon josefini1 » Sa 28. Jan 2017, 10:05

ACQ92 hat geschrieben:
Schuld ist aber auch der Kunde, da er auch noch den letzten Cent rausholen/sparen will. Man kann immer noch qualitativ hochwertig und haltbar kaufen, aber man muß suchen und seine innere Einstellung ändern.


FALSCHMELDUNG! Und das gleich 2x...

Der Kunde ist da keineswegs dran schuld. Denn erst seit der Kunde weiß, daß es anscheinend billig geht, will er es auch billig haben. Schuld ist also der Handel, der dem Kunden so einen Unsinn erst eingeredet hat. Glaubst nicht? Der Automobilhandel z.B. hat das Dumping-Spielchen nie mitgemacht, hat immer schön an der Preisschraube gedreht... hat sich jemand beschwert? Nein! Im Gegenteil, jeder findet es heute normal, 80TDM für einen Golf auszugeben... ;)

Qualitativ hochwertig? Bei technischen Dingen? Wo denn? Man kann heute teuer kaufen, ja. Aber da ist hinter der schicken Fassade derselbe Ramsch verbaut wie beim Billigprodukt. Was sagt uns das? Man kauft heute kein Qualitätsprodukt mehr, sondern ein Gefühl... 8)


Gruß Torsten


Hi Torsten, zum einen - die Listenpreise sind doch Fantasiepreise. Kennst Du einen, der wirklich 40000 für einen Golf zahlt? Ich nicht.

Passate werden en masse als Jahreswagen für 20000 bis 22000 angepriesen, wer die neu gekauft (wenn überhaupt) hat, ist mir nicht klar. Vielleicht Autoverleih, Flotten für große Firmen o.ä.
Da der Passat 89 (da kaufte ich zufällig mal einen) auch schon 30000 bis 40000 DehMark kostete, sehe ich da nicht sooo viel Preissteigerung.

Und vor allem die Gebrauchten sind so billig wie noch nie, finde ich.

Zum billig kaufen: In unserem System ist immer noch der Kunde die letzte Instanz, nach der sich die Preisgestaltung richtet. Angebot und Nachfrage halt.
Und da muß man differenzieren: Kostet das Identische Teil hier 10,-- Euro und dort 15,--Euro, werden die meisten Kunden zum 10,-- Euroteil greifen. Ist normal und war schon immer so, heute nur noch transparenter als in der Vor-Internetzeit.
Gibt's dagegen dann noch ein Billigstteil, von Chinesen in Afrika gefertigt, das äußerlich gleich aussieht, aber nur 2,-- Euro kostet, dann sollte sich der Kunde fragen, ob er dafür noch Qualität bekommen kann. Und hier geht das los, was ich meinte.

Und man kann immer noch Qualität finden, welche sich langfristig auszahlt.
Beispiele:
- Kitchenaid hält Jahrzehnte
- ne vernünftige Uhr mit mechanischem Werk ist bei normaler Behandlung oft eine Anschaffung fürs Leben
- Möbel, vom guten Schreiner gemacht, halten mind. 1 Jahrhundert
- den Herd in der Küche mußt halt von Gaggenau z.B. kaufen, hält garantiert 5x solange wie der vom Blödia-Markt
- das emaillierte Kehrblech in meiner Werkstatt hält seit über 20 Jahren, die Plastiktrümmer, die meine Frau immer hat, sind nach drei Jahren hinüber
- Trinkgläser von Duralex kann man nur mit grobem Vorsatz zerstören
- ein zeitlos geschnittener Blazer von Zegna hält seit 15 Jahren und hat keinerlei sichtbaren Verschleiß
- bei Schuhen sollte man um Deichmann und Co. einen großen Bogen machen und nach was wirklich rahmen- bzw. durchgenähtem suchen (mit gutem Schuhmacher am Ort und regelmäßiger Pflege ist das eine Anschaffung für Jahrzehnte)

usw.usw.

Das war jetzt einfach aus dem Leben gegriffen bzw, ich hab mich grad in der Wohnung umgeschaut.

Und glaub mir eins - mit dieser meiner Lebenseinstellung lebe ich so billig wie sonst kein Mensch in meinem Umfeld. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal Geld in größerem Stil ausgeben mußte, weil was größeres nach kurzer Zeit Kernschrott war. Mal dies und das reparieren oder reparieren lassen ja, aber das macht ja auch irgendwie Spaß. Aber das heutzutage übliche wegwerfen und neukaufen überlasse ich den Dummköpfen dieser Welt, die es nicht besser verdienen.
Die sollen gerne dafür arbeiten und jammern, daß nie Geld übrig ist (ich habe da aufgrund meiner Tätigkeit in der Bank viele Einblicke.........).
Allerdings bin ich damit halt auch kein Freund von den Verkäufern in den main-stream-Häusern......

Das ging jetzt etwas ins ot, aber zurck zum Thema:

Auch wenn ich mir evtl. widerspreche, aber Audi und auch VW haben sich in der 40-jährigen Vergangenheit häufig nicht mit Ruhm bekleckert, was die Haltbarkeit anbelangt.
Außer C3, C4, 2er Golf 4er Golf und den letzten 80er Audis bzw. deren Passatbrüder war es mit Dauerhaltbarkeit ja nicht soooo weit her.
Andererseits: Mit etwas Pflege traue ich z.B. einem C6 oder C7 locker eine Haltbarkeit von 15 Jahren zu, wenn nicht die Elektronik einen Strich durch die Rechnung macht.

Und auch alle anderen Marken? Von den 50ern bis in die späten 70er ist praktisch alles nach 5 bis 7 Jahren durchgerostet, verschlissen, kaputt usw. gewesen, auch "Premium-Marken" wie Mercedes. Ein Strichachter mußte nach 6 bis 8 Jahren umfangreich geschweißt werden. Da blieb auch nur erhalten, was - warum auch immer - nicht oder fast nicht benutzt wurde.

Und die heute übriggebliebenen Youngtimer C3 und C4 sind i,d,R. auch keine Vertreterwagen mit 50.000 km p.a. oder mehr, die sind längst kaputt und verschlissen, trotz der sprichwörtlichen Qualität.
Die wir heute noch haben, sind halt wenig gefahren worden, gut und trocken gelagert, gepflegt und erhalten.

mfg
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Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon ParadoX » Di 31. Jan 2017, 10:38

josefini1 hat geschrieben:- bei Schuhen sollte man um Deichmann und Co. einen großen Bogen machen und nach was wirklich rahmen- bzw. durchgenähtem suchen (mit gutem Schuhmacher am Ort und regelmäßiger Pflege ist das eine Anschaffung für Jahrzehnte)

:lol: Da muss ich doch glatt an meine Freundin denken. Immer so 20-30€ Deichmann Schuhe. Halten kaum ein Jahr, dann fallen die auseinander. Aber dann hat man ja wenigstens nen Grund wieder neue zu kaufen.
Ein paar gab mal nach 2 Wochen den Geist auf. Sie damit zurück, kam die prompte Antwort der Verkäuferin: "Ja, dann tragen Sie die zu oft!"
Ähm bitte.... WAS??? Wozu sind denn Schuhe da? Und dann nach 2 Wochen schon im Eimer....

Aber so ist die Wegwerfgesellschaft. Fernseher, etc... Alles das gleiche. Wer billig kauft, kauft zweimal.
Gute Möbel halten lange, ne gute Küche fliegt meist nach 20 jahren raus, weil die Frau ne neue möchte (obwohl die alte Küche noch hält). Eine P*co Küche wird vermutlich nach 6..7 Jahren auseinander fallen.
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Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon josefini1 » Di 31. Jan 2017, 12:41

ParadoX hat geschrieben:
josefini1 hat geschrieben:- bei Schuhen sollte man um Deichmann und Co. einen großen Bogen machen und nach was wirklich rahmen- bzw. durchgenähtem suchen (mit gutem Schuhmacher am Ort und regelmäßiger Pflege ist das eine Anschaffung für Jahrzehnte)

:lol: Da muss ich doch glatt an meine Freundin denken. Immer so 20-30€ Deichmann Schuhe. Halten kaum ein Jahr, dann fallen die auseinander. Aber dann hat man ja wenigstens nen Grund wieder neue zu kaufen.
Ein paar gab mal nach 2 Wochen den Geist auf. Sie damit zurück, kam die prompte Antwort der Verkäuferin: "Ja, dann tragen Sie die zu oft!"
Ähm bitte.... WAS??? Wozu sind denn Schuhe da? Und dann nach 2 Wochen schon im Eimer....

Aber so ist die Wegwerfgesellschaft. Fernseher, etc... Alles das gleiche. Wer billig kauft, kauft zweimal.
Gute Möbel halten lange, ne gute Küche fliegt meist nach 20 jahren raus, weil die Frau ne neue möchte (obwohl die alte Küche noch hält). Eine P*co Küche wird vermutlich nach 6..7 Jahren auseinander fallen.



Hi, wenn meine Frau ihre Schuhe wenigsten auftragen würde. Aber sie kommt immer wieder mit so Designerstücken nach Hause (waren ja schon um 200,-- Euro runtergesetzt - trotzdem noch der Gegenwert eines Satz Reifens am Auto - ) und die muß sie haben, weil "die brauche ich ja fast jeden Tag". Nach drei Jahren finden sie sich im Designerkarton. Wie oft getragen? Mit Glück zweimal.......
Wenn ich dann sage, stellen wir sie halt mal in die Bucht, solltest Du das Protestgeheule mal hören.

Man muß Frauen nicht verstehen. Allerdings gebe ich zu, daß mir das lieber ist als so Tamaris-Glumpp etc. mit Preisaufkleber unten dran, welche nicht den Fuß formen, sondern welche vom Fuß geformt werden.

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Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon Labrador » Di 31. Jan 2017, 13:44

Billig ist ja sowieso die eine Sache - da kann man auch nicht hohe Erwartungen haben. Das passt gut bei rein modischen Gegenständen. Da ist die Langlebigkeit u.U. auch nicht gewünscht. Schade für die Umwelt, aber so ist es dann.

Unsere C3 und C4 waren damals ja auch nicht die billigsten Autos, haben dafür bei etwas umsichtiger Pflege bis heute 20 Jahre+++ gut gehalten. Das ist sehr erfreulich und so sollte es ja auch immer sein. Ich fürchte nur, dass in diesem Produktbereich die Formel: ich geb etwas mehr Geld aus, dafür hält es länger, nicht mehr zuverlässig aufgeht. Oder anders formuliert: man weiß ja auch erst nach Zeit x wann ein Fahrzeug langlebig ist und solide gebaut wurde. Somit wird es schwierig, sich ein neues Auto zu kaufen, das man vor hat sehr lange zu fahren.

Ich bin froh, dass es diese guten Autos noch gibt und auch so viele (speziell hier im Forum) der sorgfältigen Pflege und des Erhalts annehmen.

Beste Grüße, Jörn
Das Leben ist zu kurz um popelige Autos zu fahren!
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Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon josefini1 » Di 31. Jan 2017, 18:03

Hi, wobei ich dem C6, den es ja auch schon an die12 Jahre gibt, auch eine gute Langzeitqualität bescheinigen würde.
(Bauchgefühl)
Jedenfalls sah ich da noch keine Rostlaube rumfahren. Und wenns des 2,4er mit einer Wandlerautomatik geben würde, käme der absolut in die nähere Auswahl für mich.

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Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon albert_10v » Sa 4. Mär 2017, 00:34

ACQ92 hat geschrieben:
Schuld ist aber auch der Kunde, da er auch noch den letzten Cent rausholen/sparen will. Man kann immer noch qualitativ hochwertig und haltbar kaufen, aber man muß suchen und seine innere Einstellung ändern.


FALSCHMELDUNG! Und das gleich 2x...

Ja, da schließe ich mich an. (Sorry fürs späte posten, bin hier zu selten...)

Der Kunde hat einfach kein Geld mehr, weil die Inflation seit gefühlten 15 Jahren, seit 10 Jahren gewiss, bei 2-3% liegt, die Gehaltsanstiege aber bei 0-1%. Und als wäre das nicht genug, gibt es noch eine absolut erdrückende Steuerlast.
Der Kunde kann sich die besseren Produkte einfach nicht leisten.
Abgesehen davon, gibt es diese, wie schon erwähnt, oftmals gar nicht mehr. Und wenn, dann sind diese unverhältnismäßig teurer, also der 5-fache Preis für die 2-fache Qualität.

Gerade jüngere gut ausgebildete Leute bekommen einen Lohn, über den man vor Jahren gelacht hätte. Wenn einem dann noch ein Kind "passiert" ists eh vorbei.
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Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon Hynky » Sa 4. Mär 2017, 01:23

josefini1 hat geschrieben:Und wenns des 2,4er mit einer Wandlerautomatik geben würde, käme der absolut in die nähere Auswahl für mich.



Immer diese Vorbehalte gegen die Multitronic.
- Multitronic hält i.d.R. mechanisch durch, erst jenseits der 200tkm fallen dann gehäuft Instandsetzungsarbeiten an
- Ausnahmen gelten evtl. für die größeren TDI-Drehmomentmonster, aber Trecker muss man sich nicht unbedingt antun
- Die Steuergeräte machen vorhersagbar die Grätsche, was ein gewisser Nervfaktor ist - aber das passiert nicht alle 20tkm, sondern auch meist zuerst nach 150...200tkm und ist reparabel

Ich habe im D2 eine klassische ZF-TT5. Die wollte nach 132tkm eine umfangreiche Instandsetzung, Kosten > 4000€
Ich habe im B6 eine Multitronic. Die wollte nach 170tkm eine Reparatur des Steuergerätes. Kosten ca. 650€

Es existieren genügend Berichte über defekte ZF-Getriebe in A8 und auch 7-er-BMW. Mit Verweis auf kompetente ZF-Werkstätten wird gerne instandgesetzt, dem eher guten Ruf dieser Getriebe
kann dies nichts anhaben. Die Multitronic hingegen wird gerne als teuflische Einrichtung gesehn. Dabei ist die in den meisten Fällen ebenso reparabel - dankenswerterweise pflegen eine Handvoll
Freaks im Multitronic-Forum die Kultur der Reparatur.
Ursprung der Multitronic-Antipathie ist sicherlich zum einen, dass die erste Serie ein wenig Kinderkrankheiten aufwies und von Audi ja auch oft ersetzt wurde; zum anderen diese doch ziemlich sichere Bank, dass jeder mal durch diese Aktion Steuergerät durchmuss. Spätere Versionen sind völlig ausreichend standhaft und unter dem Gesichtspunkt Youngtimer auch für fortgeschrittene Hobbyschrauber reparabel.
ATF-Wechsel ist auch kein Hexenwerk. Man sollte sich dann ggfs. ein funktionierendes. im Idealfall repariertes Steuergerät ins Regal legen - was bei Elektronik grundsätzlich kein Fehler ist, wenn man
Autos über Jahrzehnte erhalten möchte.

Merkt man's? Ich mag die Multitronic.

Gruß
Christian
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Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon kai 1 » Sa 4. Mär 2017, 02:43

hallo

die grundidee hinter der multitronik find ich auch gut , leider gibt`s die nicht im NFZ bereich , gerade im linienbusbereich wo ich auch leute im bus habe die stehend mitfahren sind die teilweise sehr stark spürbaren schaltvorgänge nicht schön

die wandlerautomaten müssen da ja richtig schuften und das merkt man , auch mit zunehmender laufleistung

von der seite her ist eine dieselelektrischer antrieb durchaus ne tolle sache was es zum teil bei uns gibt , nen E motor zum fahren ruckt nicht da fest übersetzt

Mfg Kai
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Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon josefini1 » Sa 4. Mär 2017, 09:39

Hynky hat geschrieben:
josefini1 hat geschrieben:Und wenns des 2,4er mit einer Wandlerautomatik geben würde, käme der absolut in die nähere Auswahl für mich.



Immer diese Vorbehalte gegen die Multitronic.
- Multitronic hält i.d.R. mechanisch durch, erst jenseits der 200tkm fallen dann gehäuft Instandsetzungsarbeiten an
- Ausnahmen gelten evtl. für die größeren TDI-Drehmomentmonster, aber Trecker muss man sich nicht unbedingt antun
- Die Steuergeräte machen vorhersagbar die Grätsche, was ein gewisser Nervfaktor ist - aber das passiert nicht alle 20tkm, sondern auch meist zuerst nach 150...200tkm und ist reparabel

Ich habe im D2 eine klassische ZF-TT5. Die wollte nach 132tkm eine umfangreiche Instandsetzung, Kosten > 4000€
Ich habe im B6 eine Multitronic. Die wollte nach 170tkm eine Reparatur des Steuergerätes. Kosten ca. 650€

Es existieren genügend Berichte über defekte ZF-Getriebe in A8 und auch 7-er-BMW. Mit Verweis auf kompetente ZF-Werkstätten wird gerne instandgesetzt, dem eher guten Ruf dieser Getriebe
kann dies nichts anhaben. Die Multitronic hingegen wird gerne als teuflische Einrichtung gesehn. Dabei ist die in den meisten Fällen ebenso reparabel - dankenswerterweise pflegen eine Handvoll
Freaks im Multitronic-Forum die Kultur der Reparatur.
Ursprung der Multitronic-Antipathie ist sicherlich zum einen, dass die erste Serie ein wenig Kinderkrankheiten aufwies und von Audi ja auch oft ersetzt wurde; zum anderen diese doch ziemlich sichere Bank, dass jeder mal durch diese Aktion Steuergerät durchmuss. Spätere Versionen sind völlig ausreichend standhaft und unter dem Gesichtspunkt Youngtimer auch für fortgeschrittene Hobbyschrauber reparabel.
ATF-Wechsel ist auch kein Hexenwerk. Man sollte sich dann ggfs. ein funktionierendes. im Idealfall repariertes Steuergerät ins Regal legen - was bei Elektronik grundsätzlich kein Fehler ist, wenn man
Autos über Jahrzehnte erhalten möchte.

Merkt man's? Ich mag die Multitronic.

Gruß
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Re: Die guten Langzeitautos von damals

Beitragvon josefini1 » Sa 4. Mär 2017, 10:02

albert_10v hat geschrieben:
ACQ92 hat geschrieben:
Schuld ist aber auch der Kunde, da er auch noch den letzten Cent rausholen/sparen will. Man kann immer noch qualitativ hochwertig und haltbar kaufen, aber man muß suchen und seine innere Einstellung ändern.


FALSCHMELDUNG! Und das gleich 2x...

Ja, da schließe ich mich an. (Sorry fürs späte posten, bin hier zu selten...)

Der Kunde hat einfach kein Geld mehr, weil die Inflation seit gefühlten 15 Jahren, seit 10 Jahren gewiss, bei 2-3% liegt, die Gehaltsanstiege aber bei 0-1%. Und als wäre das nicht genug, gibt es noch eine absolut erdrückende Steuerlast.
Der Kunde kann sich die besseren Produkte einfach nicht leisten.
Abgesehen davon, gibt es diese, wie schon erwähnt, oftmals gar nicht mehr. Und wenn, dann sind diese unverhältnismäßig teurer, also der 5-fache Preis für die 2-fache Qualität.

Gerade jüngere gut ausgebildete Leute bekommen einen Lohn, über den man vor Jahren gelacht hätte. Wenn einem dann noch ein Kind "passiert" ists eh vorbei.


Dem widerspreche ich (teilweise):

Man muß zum einen wissen, wo man kauft, zum anderen was man kauft.
Beispiel: Mir fiel eine Werkstattrechnung (Kundendienst) von 1989 dieser Tage in die Hand. Ein Liter Leichtlauföl kostete da umgerechnet ca. 5,-- Euro. Wechselvorschrift: alle 7.500 km. Heute: 25,-- Euro in der Werkstatt, bis zu 30.000 km Intervall. Da sehe ich keine besonders große Inflation.

Dazu ist das Motoröl heute dank Internet und Co. so billig wie nie, trotz guter Qualität.

Jetzt gehe ich noch weiter zurück: Meine Mutter kaufte anfang der 60er Jahre ihren ersten Kühlschrank, so ein rundlicher Bauknecht halt, wie damals üblich. Der Preis für dieses Teil war ca. ein Monatslohn meiner Mutter, die Vollzeit als Angestellte in einem Notariat arbeitete. Ähnlich wars mit der Waschmaschine zur selben Zeit.

Das neugebaute Haus meiner Eltern kostete 1967 ssa. 80.000 Dehmark; dies zu einer Zeit, als 5 Euro Stundenlohn schon ein höherer Verdienst war.

Beim Ausmisten fand ich eine Rechnung für den Grundig-Fernseher von 1983: In Euro umgerechnet 1.500,-- ! 83 verdiente ich als junger Angestellter 600,-- Euro umgerechnet im Monat netto.

Das sind jetzt so Gegenstände, die man heute eher so im vergehen mal schnell kauft, ohne groß darüber nachzudenken.

Zur Qualität: Der Fernseher hielt 22 Jahre.

Andersrum: In den 70ern kostete ein VW Golf schon deutlich über 5.000,-- Euro - was wirklich vergleichbares kriegt man heute bei ungleich höherem Lohn schon für unter 10.000,--Euro.

Was definitiv teurer geworden ist, sind die Löhne, da geb ich Dir vollkommen recht. Und von den Stundensätzen, die sich in den letzten 30 Jahren tlw. mehr als vervierfacht haben, kommt beim Arbeiter am anderen Ende nicht wirklich das vierfache an.

Und Miet- und Baukosten? Ja, das ist momentan aus meiner Sicht die Übertreibung des Jahrhunderts oder zumindest des Jahrzehnts. Aber ich denke, da werden wir auch bald mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen.


Alles in allem finde ich persönlich MEIN Leben jetzt nicht wirklich teurer als vor 20 Jahren. Dies hat aber auch darin seinen Grunde, daß ich viel überlegter an Ausgaben und Anschaffungen herangehe als früher, und auch viel mehr selber mache als früher.

Aber wie gesagt: Man kann meine Frau und mich in unserer Lebenseinstellung nicht mit der Allgemeinheit vergleichen, das ist mir auch klar.

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