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Schummeldiesel-Brief von Audi
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Autor:  Jan867 [ Mi 11. Jan 2017, 14:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

audiavus hat geschrieben:Wg. der Motorhaltbarkeit, also ich bitte dich, das ist doch ein Witz.

leider läuft es darauf hinaus, bzw. die Haltbarkeit der Zusatzagregate, wie z. B. den Partikelfilter.
Dieselhersteller haben in der Vergangenheit die Thermofenster im übertriebenen Rahmen ausgenutzt, um den Verbrauch zu minimieren, und die Abgasreinigungsanlage zu schützen. Daß das jetzt plötzlich alles nicht mehr notwendig ist, darf bezweifelt werden.

So ist Daimler schon Jahre vor dem VW-Scandal mit einem Umwelt-Softwareupdate an seine Fahrkunden herangetreten, was zu einem Mehrverbrauch von 0,5 L/100 Km geführt hat. Jeder darf jetzt mal raten, worum es sich dabei gehandelt hat... :mrgreen:




NCC hat geschrieben:Davon ab wird das Update vom KBA nur freigegeben wenn dem Kunden daruch keine Nachteile entstehen. ( lt. NEFZ-Test Rollenprüfstand :lol: )

das ist nicht korrekt, denn das KBA prüft, wenn sie dazu überhaupt in der Lage sind, allerhöchstens die Abgaswerte.
Das KBA ist seit Jahrzehnten inoffiziell nur dazu da, um den Herstellern ihre Tricks freizuschalten. Jetzt wo sie aus Unterlassungsgründen selbst im Brennpunkt des Geschehens stehen, sehen sie zu, wie sie ihren Kopf aus der Schlinge ziehen.

Es darf gewettet werden, bei welchem Autokonzern Doofbrindt nach Beendigung seiner Politkarriere eine Anstellung findet...



McGunn0r hat geschrieben:So eine sammelklage... Schön und gut... Aber mal darüber nachgedacht das so eine Sammelklage gegen den Konzern nicht die schuldigen trifft,

verantwortliche Manager bei VW inkl. Vorstand mußten schon ihren Hut nehmen, aber es ist für die nicht so problematisch, wie für einen Geringverdiener. Besonders, wenn sie nicht weiter in die Verantwortung genommen wurden. Aber dafür wäre die Politik zuständig... 8O



sondern eventuell den kleinen Mann am Fließband den Job kosten kann?

jupp, aber auch dafür wäre die Politik zuständig, damit so etwas nicht geschehen kann 8O .
Stattdessen gibt sie Marktradikalen immer weiter nach, damit sie sich in so genannter "Freiwilliger Eigenverantwortung" ihren Weg suchen. Echt lächerlich, die Finanzkrise hat es gezeigt.

Für mich ist das Verkehrsministerium mitverantwortlich, und Doofbrindt müßten seinen Posten räumen, sobald auch nur ein Arbeiter aufgrund des Skandals seinen Job verliert.
Autor:  Phoenix [ Mi 11. Jan 2017, 16:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

Ja aber was bringt es denn wenn die Manager gefeuert werden oder der Minister sein Amt abgibt? Wo ist die Konsequenz??
Wie du schon geschrieben hast werden sich die Ex-Minister auf irgendeinem Aufsichtsratsposten wiederfinden. Bei entsprechendem Salär selbstverständlich. :hammer:
Und die Manager werden von der Konkurenz eingestellt. Weil, clevere Köpfe für den nächsten Beschiss werden immer gebraucht.

Meiner Meinung nach müssten die Verantwortlichen im Namen des Volkes zur Rechenschaft gezogen werden. Heißt also Knast! Und zwar nicht auf Bewährung, sondern min 5, besser 10 Jahre.
Eine bessere Möglichkeit der Gerechtigkeit und Abschreckung für Nachahmer sehe ich nicht.
Autor:  Jan867 [ Mi 11. Jan 2017, 18:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

Meiner Meinung nach müssten die Verantwortlichen im Namen des Volkes zur Rechenschaft gezogen werden. Heißt also Knast! Und zwar nicht auf Bewährung, sondern min 5, besser 10 Jahre.

dafür müssen die Gesetze erst mal geschrieben werden. Und dann ist da noch das Problem mit der Aufklärung. Bei VW ist niemand daran interessiert, auch wenn sie das Gegenteil beteuern, denn sonst könnte evtl. doch noch jemand verurteilt werden.

Wenn in den USA auch sonst so Einiges zum schlechten steht, so haben sie jetzt aber einen VW-Macker verhaftet, und gehen mit den Krisenverursachern allgemein weniger zimperlich als in der EU um. Siehe auch Bankengeheimnis bei Steuerhinterziehern und Finanzkrise.

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Autor:  audirist [ Mi 11. Jan 2017, 18:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

Phoenix hat geschrieben:Meiner Meinung nach müssten die Verantwortlichen im Namen des Volkes zur Rechenschaft gezogen werden. Heißt also Knast! Und zwar nicht auf Bewährung, sondern min 5, besser 10 Jahre.
Eine bessere Möglichkeit der Gerechtigkeit und Abschreckung für Nachahmer sehe ich nicht.

Sowas ist ein Fall von schwerer Untreue - schließlich hat diese Aktion den Konzern um Milliarden geschädigt. Die möglichen Strafen dafür sind recht drastisch.

Also, die Gesetze dafür gäbe es schon, aber dazu mußt Du erst die Verantwortlichen finden und denen die Tat gerichtsfest nachweisen. Das ist nahezu aussichtslos. Ich vermute mal, daß es kein Protokoll der Sitzung gibt, in der der Betrug beschlossen wurde. Allenfalls email-Verkehr, der längs gelöscht worden ist.
Autor:  Phoenix [ Mi 11. Jan 2017, 20:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

Ich denke mal die USA sind da nicht so pingelig. Und der Konzern wird die Verantwortlichen schon ans Messer liefern wenn es ums Ganze geht und um weiteren Schaden zu verhindern.
Und ob die Manager nun in D oder in den USA einsitzen ist mir egal.

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Autor:  Jan867 [ Do 12. Jan 2017, 14:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

Und der Konzern wird die Verantwortlichen schon ans Messer liefern wenn es ums Ganze geht und um weiteren Schaden zu verhindern.
Und ob die Manager nun in D oder in den USA einsitzen ist mir egal.

ob sie das wirklich tun, da wäre ich mir gar nicht so sicher. Die US-Staatsbürger können sie sicherlich in Ihrem eigenen Land verhaften, für das was sie gesagt haben. Aber in Richtung D reißt die Beweiskette schon ab, und die Konzerne unternehmen da wirklich alles, solange der Mitarbeiter sich wohlverhält. Rückendeckung gibt es aus der Politik. Alle folgen dem Mainstream des Geldes, der Partei und verhalten sich angepaßt. Bloß nicht anecken.

Früher gab es mal Menschen, die ihrem Gewissen verantwortlich waren. Heute schwimmt man irgendwie in so einem Einheitsbrei, wenn irgendwo was ist, dann Schulterzucken... :?

Das war jetzt kein Aufruf, um die Faschisten zu wählen!!

Deshalb wird auch ein Schutz für Whistleblower gefordert, damit diejenigen die es wirklich wissen, auspacken können. Anders als bei Luxleaks, wo die Blower für das was sie hervorragend gemacht haben, vom Gericht verurteilt wurden :evil: .
Autor:  audirist [ Fr 13. Jan 2017, 09:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

Ich habe mal im Internet gegraben und weiß jetzt ein wenig mehr über die Rechtslage: Das was jetzt läuft ist eine freiwillige Produktverbesserung im Feld von VW. Verpflichtet zur Teilname ist man als Halter natürlich nicht. Macht man es, hat man alle Rechte als Kunde verwirkt, da man ja das unverbindliche Angebot von VW angenommen hat. Man kann dann nur noch gegen VW klagen, wenn sich negative Folgen einstellen. Also Mehrverbrauch, Störungen im Motorlauf, Bauteilausfälle, usw. Jeder kann sich vorstellen, daß das aussichtslos ist, da man kaum den Zusammenhang mit dem SW-Update nachweisen kann.

VW hat mit dem KBA ausgehandelt, daß eine Mindestquote von 90% Umrüstung erreicht wird. Erst wenn diese nicht erreicht wird, ordnet das KBA einen Rückruf an. VW und KBA wollen beide die Sache mit der freiwilligen Nachrüstung vom Tisch haben, da die Zwangsgeschichte sowohl für VW als auch das KBA teuer werden könnte.

Das KBA müßte die Zulassung der betroffenen VAG-Modelle nachträglich widerrufen. Damit wäre amtlich, daß VW Fahrzeuge ohne Zulassung in den Handel gebracht hat und eine Schadensersatzpflicht ließe sich nicht mehr abstreiten. Diese könnte sich nach dem Verwaltungsrecht auch gegen das KBA richten.

Ich bin nun guten Mutes, daß ich mit meiner Weigerung zum Zwangsupdate durchkomme. Ich baue da auf die Obrigkeitshörigkeit meiner deutschen Mitbürger.

Im Netz findet man auch Hinweise, was VW durch den SW-Update gemacht hat. Einerseits haben die die AGR-Rate erhöht - es gibt jetzt fast nur noch die Zustände 100% und 0% für das AGR-Ventil. Das hat schon etliche AGR-Ausfälle produziert. Des weiteren haben sie den Rail-Druck um 120bar erhöht und die Einspritzzyklen angepaßt. Durch den erhöhten Rail-Druck werden die Injektoren mehr belastet, war zu Problemen und Ausfällen führt. Das erklärt, daß manche Auto nach dem Update stottern und vermehrt nageln. Deren Injektoren verkraften das nicht, weil sie im Rahmen der Qualitätsstreuung am unteren Ende waren oder bereits nicht mehr die Fittesten sind. Man betreibt also den EA189 außerhalb seiner Spezifikation. Da sind dann natürlich vermehrte Defekte und eine verkürzte Lebensdauer zu erwarten. Es scheint auch so zu sein, daß manche Motorvarianten das Update besser wegstecken als andere. Was praktisch bei allen Fahrzeugen der Fall zu ist: Die Regenerationszyklen des Pratikelfilters haben sich drastisch verkürzt. Manche berichten, daß jetzt das Auto alle 200km regeneriert. Vorher waren es pro Tankfüllung einmal.


Ich weiß jedenfalls, daß ich mir meinen perfekt laufenden EA189 nicht versauen lassen will.
Autor:  Jan867 [ Fr 13. Jan 2017, 13:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

Das was jetzt läuft ist eine freiwillige Produktverbesserung im Feld von VW.

häää? Da staunt die Koralle....
Wenn das wirklich so ist, dann hat VW mit Doofbrindt den Deal des Jahrzehnts gemacht.




Verpflichtet zur Teilname ist man als Halter natürlich nicht.

und wie kommt der TÜV darauf, ab Juli die ungechippten auszusondern?

Und wer bezahlt mein Asthmaspray, welches ich die letzten Jahre benötigt habe? ;)
Autor:  quattro-sa [ Fr 13. Jan 2017, 14:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

und wie kommt der TÜV darauf, ab Juli die ungechippten auszusondern?


Dazu gibt's rechtlich keine Handhabe und ist in der Praxis auch nicht so umsetzbar - das ist Angstmache, um obrigkeitshörige Schlafschafe in die Werkstatt zu treiben, damit die 90 % erreicht werden ... ;)

So lange das KBA nicht anordnet, muß man nichts, außer man nötigt sich selbst dazu.

Schon alleine die Bezeichnung Schummeldiesel ist Unfug, weil die Art der Messung die Norm ist. Die Grenzwerte müssen für Europa geltend auf dem Prüfstand eingehalten werden und das machen sie auch - mehr ist in Europa nicht nötig.

Hier geht's um Patentklau von Hochtechnologie, die Zerschlagung und Vernichtung des letzten deutschen Industrieunternehmens mit 600000 Arbeitsplätzen nach Übersee bzw. in die Hände von Hedgefonds - die Politik hat das Traditionsunternehmen zum Ausschlachten freigegeben, ein Privatunternehmen, ein Familienbetrieb soll also privatisiert werden. ;)
Und letztlich ist's auch die Rache der Wall-Street-Hyänen an Wiedekings & Piechs Leerverkaufs-Trick.
Autor:  audirist [ Fr 13. Jan 2017, 16:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Schummeldiesel-Brief von Audi

quattro-sa hat geschrieben:Hier geht's um Patentklau von Hochtechnologie, die Zerschlagung und Vernichtung des letzten deutschen Industrieunternehmens mit 600000 Arbeitsplätzen nach Übersee bzw. in die Hände von Hedgefonds - die Politik hat das Traditionsunternehmen zum Ausschlachten freigegeben, ein Privatunternehmen, ein Familienbetrieb soll also privatisiert werden. ;)
Und letztlich ist's auch die Rache der Wall-Street-Hyänen an Wiedekings & Piechs Leerverkaufs-Trick.

Jein - natürlich ist den Amis der Erfolg von VW ein Dorn im Auge. Aber VW hat sich in der ganzen Geschichte maximal arrogant und dumm verhalten:

1. Sie haben in den USA betrogen. Das ist Fakt. Und die Amis reagieren auf sowas ziemlich allergisch und verhängen drakonische Strafen.

2. Sie haben sich in den Verhandlungen mit den US-Behörden maximal dumm verhalten. Zuerst haben sie alles abgestritten und versucht alles zu verschleiern. Außerdem sollen die VW-Manager in den USA ziemlich arrogant aufgetreten sein. Das hat die Einigung schwieriger und teurer gemacht.


Das wußte VW. Man fragt sich, wie hirnrissig das ganze eigentlich war: nur um in den USA ein paar Diesel zu verkaufen. Aber man wollte nicht warten, bis der Nachfolger des EA189 fertig war. Winterkorn & Co wollten die Verkaufszahlen sofort sehen.


Eigentlich ist ja VW ein gebranntes Kind. Erinnert sich jemand an die Geschichte mit den selbständigen beschleunigenden Audis in den USA? Muß wohl in den 80ern gewesen sein, wenn ich mich recht erinnere. Da hat es etliche Unfälle in den USA gegeben - ein Autofahrer hat sogar seine Garagenwand durchbrochen. Letztendlich hat sich rausgestellt, daß es ein Bedienfehler war. Die Fahrer hatten das Automatikgetriebe von P auf D geschallten und als das Auto sich in Bewegung setzte, wollten sie auf die Bremse treten. Leider hatten sie den Fuß über dem Gaspedal, weil Audi keine Sperre eingebaut hatte, die ein Einlegen von D nur erlaubt, wenn man auf der Bremse steht. Audi hat damals mehr oder minder klar gesagt: User Error - zu blöd zum Autofahren. Diese Aussage hat ihnen auf Jahre hinaus das USA-Geschäft verhagelt.
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