slayerofmadness hat geschrieben:...Und was ist passiert... Nix...
Das liegt doch nur daran, dass in der Vertragswerkstatt mittlerweile überwiegend vergleichsweise neue Fahrzeuge gewartet werden. Also in erster Linie Fahrzeuge, welche noch Garantiebestimmungen unterliegen.
Was glaubst Du denn wohl, wie viele Gebrauchtwagenfahrer, welche einen 7..10 Jahre alten Wagen mit 120..180tkm für 5..10k€ aus zweiter oder dritter Hand kaufen, diesen nach Ablauf der Gewährleistung wohl weiterhin in eine Vertragswerkstatt bringen??? Das ist doch höchstens noch jeder Zehnte. Der Rest lässt Reparaturen und Wartungen entweder für 30..50 Prozent des VAG-Apotheker-Stundensatzes in der freien Werkstatt machen - oder aber er macht es selbst.
Ob früher ein 5-Zylinder oder ein 2.8er-V6 im Schnitt bei 500tkm die Grätsche gemacht hat und ein 1.2er-/1.4er-T(F)SI heute durchschnittlich bei 150..200tkm, das bekommen die Vertragswerkstätten entsprechend kaum mit.
Sicher werden die aktuellen Downsizing-Motoren nicht soooo schlecht sein, wie sie oft in Foren und der Presse gemacht werden. Aber frag mal bei freien Werkstätten nach, wie
deren Statistiken aussehen. Die zuverlässigsten Motor-Generationen bei VAG waren die aus den 80er- und 90er-Jahren. Egal welches Ende der Motorenpalette man nimmt.
Ein 4.2er-V8 mit Saugrohreinspritzung aus den 90ern war ein Garant für hohe Laufleistungen jenseits der 500tkm. Das wurde mit Einführung der Longlife-Öle gepaart mit immer höheren Kolbengeschwindigkeiten (=> höhere spezifische Leistung über mehr Drehzahl) nach und nach schlechter. Und mit Einführung der FSI-Technik stiegen dann die Motorschäden bei <200tkm nochmals weiter an.
Fünf- und Sechszylinder aus dieser Zeit (Mitte 80er bis Mitte 90er) haben durchaus mal mit Falschluft, undichten Wasserpumpen oder siffenden ZKDs auf sich aufmerksam gemacht. Aber so einen Scheiß wie er in den letzten zehn Jahren gehäuft auftritt (Steuerketten/Spanner/Schienen, Elektronik, Einspritzdüsen, Hochdruckpumpe, Schubumluftventil, ...) hat's damals in dieser Form nicht gegeben. Logisch, gab's ja auch zumeist gar nicht - was nicht da ist, kann nicht kaputt gehen.
Und das größte Problem dabei: Dieser ganze aktuelle Kram kostet im Defekt-Fall meist auch noch
richtig Asche. Für das, was man heute inklusive Werkstattkosten für "einmal-Steuerkette,-Spanner-und-Schienen-neu" löhnt, gab es in den 90ern einen kompletten 4-Zylinder-Austauschmotor!
Tut mir leid, aber meine eigenen Erfahrungen aus zweieinhalb Schrauber-Jahrzehnten zeigen alles andere als einen positiven Trend in den letzten 10..15 Jahren.
Gruß
Christian