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[B4] Unfallschaden

Karosse / Blech / Lack / Dächer / Scheiben / Stangen / Schürzen / Spoiler / usw...

[B4] Unfallschaden

Beitragvon TomTom » Mi 14. Mär 2018, 18:07

Hallo zusammen,

gerade ist mir ein Herr ins Auto gefahren.
Er würde den Schaden gern unkompliziert abwickeln und mir das Ganze bezahlen.
Im Grunde habe ich da auch nix dagegen.
Muss jetzt nicht unbedingt einen Gutachter dazu holen und es braucht auch nicht
den Freundlichen um das Ganze wieder in Ordnung zu bringen.
Ich kann morgen mal in die Werkstadt fahren aber was ist Eure faire Einschätzung
zu diesem Schaden.
Also neues Rücklicht + Montage und die Beule darunter wieder in Ordnung bringen.
Grobe Kostenenschätzung?

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Danke schon mal.
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TomTom
 
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Re: Unfallschaden

Beitragvon NCC » Mi 14. Mär 2018, 19:42

Hi,

Ein Dellendrücker nimmt vielleicht so 50-100 Euro dafür plus Rückleuchte.
Würde ich jetzt mal groß 150-200 Euro in Raum werfen.

Wenn ne Werkstatt Teillackierung machen soll ( was ich für unnötig erachte )
sind alleine dafür ca. 250-300 Euro weg plus Rückleuchte.
Lg Janine
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Re: Unfallschaden

Beitragvon Opaauto » Mi 14. Mär 2018, 22:23

Jeder, der schuld ist, will das unkompliziert abwickeln und mal ehrlich, die alte Karre, da kannst Du Dich doch glücklich schätzen, wenn Du 50 Euro kriegst! Sagt Dein Unfallgegner.

Hättest Du ihm die gleiche Beule verpasst, würde er zum Gutachter gehen und der würde ein paar hundert Euro für das Rücklicht aufschreiben, einen Tausender für die Lackierung inkl. Richten des Seitenteils, neue Stoßstange und so fort. Das ist in der Vertragswerkstatt in jedem Fall ein Schaden in sehr vierstelliger Höhe und geht schnell in Richtung "Wirtschaftlicher Totalschaden".

Mal ganz ehrlich: die Meisten haben Rabattretter oder SFwasweißich. Genau für den Fall, dass ich ein anderes Auto beschädige, habe ich eine Versicherung. Da muss ich nicht so tun, als habe der Geschädigte großes Unglück über mich gebracht. Der Vorschlag, das selbst zu zahlen, kommt immer und natürlich geht man dabei davon aus, dass Unfallschäden kaum etwas kosten. Beim tatsächlichen Schaden fallen die Schädiger regelmäßig aus allen Wolken (und viele Geschädigte erst recht).

Ich würde das defintiv nicht selbst machen und wie in solchen Fällen vorgesehen zum Gutachter fahren. Wenn der Verursacher tatsächlich meint, bei 50 Euro mehr Versicherungsprämie jährlich durch den Unfall lohnt es, das selbst zu übernehmen (was es nicht tut), dann kann er seiner Versicherung das verauslagte Geld zahlen und alles ist so, wie vorher.

Schon, weil Du auf die Schnelle gar nicht sehen kannst, ob z.B. der Stoßstangenträger nun in die Karosse gedrückt wurde und so fort. Wenn Du dann danach zum Dellendoktor gehen und den Lackstift schwingen willst -Deine Sache. Aber 50 Euro kriegen und das Ganze stellt sich als richtiger Schaden mit Knick im Kofferraumboden raus: Diesen Fehler machst Du genau EIN Mal im Leben.
Mit schmuddeligen Fingern grüßend,
Micha

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Re: Unfallschaden

Beitragvon Jan867 » Do 15. Mär 2018, 14:12

Micha hat absolut Recht!

So eine Good-Will-Sache kann man mit Verwandten, Freunden und vielleicht noch Nachbarn machen. Und selbst dann ärgerst Du Dich die nächsten 20 Jahre über die Kaputtstelle, weil Du jemanden einen Gefallen tun wolltest. Aber nicht auch noch mit Fremden. Lasse Dich nicht besabbeln von einem Schönredner, weil es evtl. unangenehm ist, seine Position zu verteidigen.

Das Seitenteil könnte/müßte evtl. ausgetauscht werden, aber das würde einem totalen Sachschaden gleichkommen. Du mußt wissen, wie gut der Wagen dasteht, aber/und für eine fachgerechte Rep bedeutet das, daß Stoßfänger, Halter, Leuchte und Lack erneuert werden müssen. Wenn der Herr also 2.500,-- € dafür zu zahlen bereit ist, kommt es auf den Gutachter auch nicht mehr an.

Ansonsten ist nur der klassische Weg über die Versicherung zu beschreiten.

Übrigens, der Gang in die Werke kostet Dich Geld, der Gutachter ist gratis. Zumindest von der Versicherung bezahlt...
Grüße
Jan
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Re: Unfallschaden

Beitragvon TomTom » Do 15. Mär 2018, 15:39

Ich war heute in der Werkstatt.

Die Stossstange hat auch noch einige Kratzer abbekommen.
Ich bat mir mal einen Preis für die Reparatur zu nennen, wenn die Stosstange so bleibt,
aber die Delle weg gemacht wird.
Einen Preis der fair ist ohne zu übertreiben.
So meine Worte.
600.- + Mwst meinte der Meister darauf hin.
Diese Info gab ich meinem Unfallgegner und der sagte, die wären total verrückt.
Er würde das gern übernehmen und seine Werkstatt machen lassen.
( Er hat einen A4 Avant BJ.2004)
Ich glaube er hat insgeheim gehofft, ich würde die Delle bei einem so altem
Auto einfach lassen.
Was ich eventuell auch machen würde, wenn ich sie selbst rein gefahren hätte.

Das fand ich dann doch ganz schön dreist.
Würde schon gern selbst entscheiden, wo mein Auto repariert wird.
Zumal seine Werkstatt auch so gar nicht in meiner Gegend ist.
Also entweder wir nehmen den Preis, den ich heute in Erfahrung gebracht hatte,
oder ich beauftrage einen Gutachter.
Dann wird es aber definitiv teuerer.
Da war er dann nicht mehr so freundlich und wollte es sich bis morgen überlegen.
Er konnte nicht begreifen, warum ich es ablehnte, ihm die Beauftragung einer
Werkstatt zu überlassen.
Allerdings schätze ich den Wert des Fahrzeuges ohnehin auf max. 1000.-
( 360000 km auf dem Tacho und ein TDI)
Läuft dann vermutlich auf wirtschaftlichen Totalschaden hinaus.
Geht leider sehr schnell bei alten Autos.
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Re: Unfallschaden

Beitragvon Dirk » Do 15. Mär 2018, 17:08

TomTom hat geschrieben:Er würde den Schaden gern unkompliziert abwickeln und mir das Ganze bezahlen.
Im Grunde habe ich da auch nix dagegen.
auf keinen Fall darauf einlassen,
es sei denn, du kennst ihn persönlich.
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Re: Unfallschaden

Beitragvon Retrotyp » Do 15. Mär 2018, 17:35

TomTom hat geschrieben:Er konnte nicht begreifen, warum ich es ablehnte, ihm die Beauftragung einer
Werkstatt zu überlassen.


Du hast es dir ja auch nicht ausgesucht, dass er dir ins Auto fährt. Ich wäre da auch nicht nachsichtig.

Schon hinter die Stoßstange geschaut und mal gecheckt, ob Pralldämpfer und Abschlussblech was abbekommen haben?
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Re: Unfallschaden

Beitragvon Jan867 » Do 15. Mär 2018, 17:48

TomTom hat geschrieben:Da war er dann nicht mehr so freundlich und wollte es sich bis morgen überlegen.
Er konnte nicht begreifen, warum ich es ablehnte, ihm die Beauftragung einer
Werkstatt zu überlassen.

weil seine Werke das dann billig für ihn zusammengepfuscht hätte. Scheinbar handelt es sich hier um einen Mitbürger mit einem dermaßen großen Selbstverständnis, daß es ihn wurmt, Dich nicht um den Finger gewickelt zu haben.




Läuft dann vermutlich auf wirtschaftlichen Totalschaden hinaus.
Geht leider sehr schnell bei alten Autos.

vermutlich. Aber Du kannst ja auch das Geld nach Restwertabzug nehmen. Wenigstens ein kleines Trostpflaster. Immerhin haben unsere alten Autos keinen Wertverlust mehr zu befürchten, im Gegenteil, jedes Jahr geht es weiter bergauf.

Bei uns knattern sie jetzt mit alten Mopeds durch die Siedlung. Perfekt restauriert. Retro kommt langsam, das sind alles Dinge, die man noch in der Garage selbst repieren kann.
Grüße
Jan
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Re: Unfallschaden

Beitragvon Opaauto » Do 15. Mär 2018, 21:46

:roll:
Gut. Jetzt hast Du dem Mann gesagt, was eine freie Werkstatt für die Teillackierung nehmen würde und ihm damit die nächste unrealistische Zahl genannt. Die gibt er dann an seine Versicherung weiter und Du kannst Dich nachher dafür rechtfertigen, warum der Schaden plötzlich fünf Mal so hoch sein soll. Vermutlich bekommst Du dann zu hören, dass Du Altschäden mit angibst oder den Schaden zwischenzeitlich vergrößert hast.

Das Problem ist, dass Du immer einen Schritt machst und danach fragst, ob Du alles richtig gemacht hast. Dabei redest Du Dich bei Deinem Unfallgegner und dessen Versicherung um Kopf und Kragen.

Nochmal: Dein Unfallgegner hat das Recht, sich für die entstandenen Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Punkt. Er hat keinerlei Recht, in irgendeiner Form in die Schadensabwicklung hinein zu reden, irgendwelche Werkstätten zu beauftragen oder zu entscheiden, ob das die Versicherung bezahlt. Er hat nicht mal ein Mitspracherecht dabei, ob Du seine Versicherung in Anspruch nimmst.

Ruf den Zentralruf der Autoversicherer an und erfrage, wo der Gegner versichert ist. Ruf seine Versicherung an und melde den Schaden (bitte selbst machen und nicht auf die Meldung des anderen vertrauen). Gib an, dass der Schaden erheblich genug ist, um nicht als Bagatellschaden eingestuft zu werden (die Grenze sind etwa 800 EUR) und dass Du deswegen einen eigenen (!) Gutachter beauftragst -NICHT den, den die Versicherung schicken würde! Die Kosten rechnet der Gutachter direkt mit der Versicherung ab.

Das Gutachten schickt er sowohl Dir als auch der Versicherung. Darin stehen Wiederbeschaffungswert, Reparaturkosten und Restwert. Liegen Reparaturkosten und Wiederbeschaffungskosten auf gleicher Höhe, liegt ein wirtschaftlicher Totalschaden vor. Dann gilt Wiederbeschaffungswert minus Restwert gleich Schaden. Die Versicherung wird, weil sie das immer tut, selbstverständlich irgendeinen Schrotti kennen, der mehr als den Restwert zahlen würde. Das muss Dich nicht interessieren und es ist auch nicht legitim, diesen Aufkäuferpreis abzuziehen. Es ist Dein Auto, mit oder ohne Unfall, und Du musst Dir nur abziehen lassen, was der unabhängige Gutachter ermittelt hat -nicht, was der Schrotti unbesehen angeblich dafür zahlen würde. Das gilt erst recht, wenn Du Dein Auto behalten willst.

Also: brich die Verhandlungen mit dem Schädiger ab und lass die Werkstattgeschichte ruhen. Sonst ziehen sie Dich mit einem Riesenruck über den Tisch.

Achtung: immer vorausgesetzt, dass die Schuldfrage eindeutig geklärt ist!
Mit schmuddeligen Fingern grüßend,
Micha

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Re: Unfallschaden

Beitragvon Labrador » Fr 16. Mär 2018, 07:50

Ja, das ist vollkommen richtig, was hier geschrieben wurde. Da wird immer schnell mit zweierlei Maß gemessen - mein Auto, dein Auto, ich bin schuld, der andere ist schuld. Auf diese Kungelei mit „seiner“ Werkstatt solltest du dich nicht einlassen. Der will nur billig aus der Sache rauskommen.

Ob der Unfallverursacher den Schaden selbst trägt oder über seine Versicherung laufen lässt ist nicht dein Thema. Meines Wissens können Schäden vom Versicherten nach Bezahlung durch die Versicherung nachtäglich vom Schädiger zurückgekauft werden. Bietet sich an, um eine Höherstufung zu vermeiden. Ist aber nicht dein Ding. Das ist sein Problem!

Ich würde an deiner Stelle zu einem guten Karrosseriebauer und Lackierer gehen, ihm sagen, das du deinen Audi weiterfahren möchtest, also vernünftig und nachhaltig repariert haben möchtest und er einen korrekten KV für die Versicherung machen soll. Die Gutachter - besonders die von der Versicherung- sind bestrebt, alte Fahrzeuge „kaputt“ zu schreiben. Dann wollen sie dir einen lächerlichen Restwert aufs Auge drücken - in deinem Fall mit der Laufleistung und ungeliebter Dieselkandidat - ist das so gut wie nichts. Im Zweifel bist und bleibst du dann der Geschädigte.

Lass dich nicht verunsichern! Ich wünsche dir gutes Gelingen!

Nach Bildern zu urteilen ist immer etwas unsicher aber ich schätze (wenn keine unsichtbaren Schäden im Bereich des Stossfängers vorhanden sind) dass du mit geschickten Reparaturmöglichkeiten (Dellendrücker, wie Janine schon schrieb) sicher im dreistelligen Bereich klar kommst. Dann fragen die Versicherungen auch nicht nach Restwert bzw. brauchen die auch keinen Gutachter. Portokasse sozusagen....

Beste Grüße, Jörn
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