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[Typ89 PM] Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Karosse / Blech / Lack / Dächer / Scheiben / Stangen / Schürzen / Spoiler / usw...

Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon 5-ender » So 19. Jun 2016, 12:07

Es ist nicht verboten, sondern muss nur fachmännisch gemacht werden,
egal ob dies ein Fachmann ist, oder ein selfmade-Schweißer, wie ich....
Meine Schweißstellen wurden noch nie von einem TÜV'ler bemängelt.

MfG Chris
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Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon LY9A » So 19. Jun 2016, 13:01

Richtich, fachgerechte Ausführung wünscht sich der Herr Baurat.
Aber nicht auf Stoß schweißen!
Überlappend (Blech mit Absetzzange absetzen und lochen) und dann alle 3 bis 5 CM einen Schweißpunkt.

Schweiß und Richtarbeiten sind an Achsteilen nicht zulässig.
An Tragenden Teilen schon.
LY9A
 

Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon Andreas » Di 21. Jun 2016, 15:05

LY9A hat geschrieben:Richtich, fachgerechte Ausführung wünscht sich der Herr Baurat.
Aber nicht auf Stoß schweißen!
Überlappend (Blech mit Absetzzange absetzen und lochen) und dann alle 3 bis 5 CM einen Schweißpunkt.

Schweiß und Richtarbeiten sind an Achsteilen nicht zulässig.
An Tragenden Teilen schon.


Korrekt!!

Einzig das Absetzen braucht man hier nicht... das ist nur an der "Außenhaut" sinnvoll, um die Nacharbeit (Spachteln) erheblich zu erleichtern.

Durchgezogene Nähte sind in Spannungsbereichen nicht zulässig, weil sie einen "Reißverschluß-Effekt" bewirken. Egal wie gut man schweißt... genau neben der Naht wird das Ursprungsblech dünner und kann auf der ganzen Länge aufreißen.

Lochpunktschweißen ist damit bei tragenden Teilen die einzige Möglichkeit.

Der Längsträger ist auf Biegung in der vertikalen Ebene belastet. Besonders wichtig sind deshalb das obere und das untere Blech des Kastenträgers. Erwartungsgemäß ist der leicht runde Übergang zwischen den Ebenen kaum von Korrosion betroffen, normalerweise würde ich den hier aussparen und drei separate Bleche setzen. Am Übergang bleibt dann ein Streifen von ca. 5 mm Breite frei - dort verbindet man die Bleche punktweise (etwa alle 15 mm) unter Einbeziehung des Originalblechs.

Offenbar ist der Träger nur von außen her korrodiert. Glück gehabt - das macht die Reparatur erheblich leichter!


Andreas


P.S. vor dem Schweißen sollte man den Träger unbedingt entlasten! Wie an den Motorlagern zu sehen, gehts ja hier um einen Vierzylinder. Der ist anzuheben durch einen Motorkran o.ä. (wie hier ja schon offenbar geschehen). Das Motorgewicht darf den Träger nicht belasten, dagegen ist der Anteil am Wagengewicht vernachlässigbar.

Nochwas: der 89 ist sehr dick verzinkt. Die Zinkschicht muß dort, wo geschweißt wird, entfernt werden. Leider sind nicht nur die Dämpfe beim Schweißen, sondern auch der Zinkstaub besonders giftig, weshalb man den Staub keinesfalls einatmen darf!
Andreas
 
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Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon Thé » Di 25. Feb 2020, 15:19

Hallo Zusammen,

ich muss diesen Thread noch mal raus kramen. Ich habe angefangen meinen zweiten quattro zu zerlegen um ihn neu lackieren zu können. Und siehe da, er hat das selbe Problem wie alle meine Typ89, nur schlimmer! :cry:
2880
Den zuvor beschriebenen 4 Zylinder hatte ich in einer Fachwerkstatt. Und kurz gesagt, das war eine Katastrophe!
Bei dem neuen Loch hab ich mir gedacht, ich muss es einfach selber machen. Ich habe mal angefangen meine Blechbiegekünste zu verfeinern. Mein Aktueller versuch für ein Reparaturblech.
2881
Dann ist da ja noch das leidige Thema Schweißen. Ich habe mich, nach gründlichem Studium des Buchs „Korrosions-Reparaturen an PKW“ vom TÜV Rheinland, dazu entschlossen das ganze mit einer Lockpunktnaht zu verschweißen. Dafür habe ich mal angefangen das ganze zu üben. Und ich habe das ganze auch schon ganz gut im Griff….dachte ich… Ich bin dann nämlich auf die Idee gekommen die Bleche vorher mit schweißbarer Grundierung zu behandeln. Und siehe da, das geht ja garnicht so gut wie ich gedacht habe!
Jetzt zu meiner Frage, wie konserviert man am besten solche Überlappungen? Hat das überhaupt sinn mit der schweißbaren Grundierung? Also, dass man sie schweißen kann, das heißt ja noch lange nicht, dass man sie schweißen soll ;)

gruß
Thorsten
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Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon ACQ92 » Mi 26. Feb 2020, 09:33

Hallo

Die Zeitschrift "Oldtimer-Praxis" hatte zu dem Thema schon mal Sonderhefte herausgebracht. Das eine heißt "Karosseriereparaturen" und beschäftigt sich halt mit der lieben Blechhülle: Richten, Schweißen, Rostsanierungen usw... und das andere heißt "Rostschutz": Verschiedene Möglichkeiten dazu. Die Hefte sind zwar unabhängig voneinander, aber in der Praxis greift ja das Eine ins Andere über.

Kurze Rede, langer Sinn:
Das mit den tragenden Teilen der Karosse stimmt: Nur Bechflicken & Punktschweißen! Abstände der Schweißpunkte ca. 20-fache Blechstärke. So will's der TÜV! Wenn der TÜV auf eine Durchrostung aufmerksam wird, muß man genauso reparieren und das Fahrzeug mit lediglich grundierter Reparaturstelle wieder vorführen, damit der TÜV sieht: Hier wurde vorschriftsmäßig gearbeitet. Dabei müssen die Reparaturbleche und deren Schweißpunkte sichtbar sein.

Und zum Thema "schweißbare Grundierung" ist der Tenor dort auch eindeutig: Vergiß es! Hilft nicht! Versuche hatten gezeigt, daß um die Schweißstelle herum die Grundierung verbrennt. Und zwar recht großflächig. Was hilft, ist Primer auf eine milchähnliche Konsistenz zu verdünnen und diese Suppe nach dem Schweißen in den Blechspalt reinzuträufeln. Durch die Kapillarwirkung zieht sich der Primer in den Spalt rein und füllt diesen vollständig aus. Je besser die Bleche aufeinanderliegen, umso höher die Erfolgschancen. Denn man hat meist nur einen Versuch...



Gruß Torsten
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Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon Jan867 » Mi 26. Feb 2020, 14:09

Hallo,

...und zum Schluß Innen alles mit Hohlraumkonservierung einsprühen. An meinem Typ89 läuft immer noch die Konservierung aus den Ablauflöchern der Längsträger, Rost gibt es dort nicht. Aber auch keine Wärmedämmung...
Grüße
Jan
________


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Praxis ist, wenn alles geht, und niemand weiß warum.
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Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon kai 1 » Mi 26. Feb 2020, 14:47

ACQ92 hat geschrieben:Kurze Rede, langer Sinn:
Das mit den tragenden Teilen der Karosse stimmt: Nur Bechflicken & Punktschweißen! Abstände der Schweißpunkte ca. 20-fache Blechstärke. So will's der TÜV!

wer brät denn ein 16 mm blech auf eine schadstelle 8O

hab ich noch nie gesehen :kopfkratz:

Mfg Kai
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Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon ACQ92 » Mi 26. Feb 2020, 18:16

@Kai:
16mm breit oder lang? :mrgreen:
Nein, damit ist der Abstand der Schweißpunkte gemeint. Im Klartext: Ist das Blech 1mm dick, beträgt der Abstand 20mm* von Schweißpunkt zu Schweißpunkt. Ja, auch das ist geregelt... Wobei der TÜV jetzt nicht das Blech und die Schweißpunkte nachmißt. Das wird grob geschätzt und fertig und wenn's an einer Stelle/Ecke 10mm sind, pellen die sich auch ein Ei drauf.


Gruß Torsten

* = ich meine, es wäre die 20-fache Blechstärke, bin mir aber jetzt nicht 100% sicher...
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Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon kai 1 » Mi 26. Feb 2020, 18:33

hallo

da haben wir wieder den fall von lesen und verstehen , ich hab das als zu verwendende materialstärke interpretiert :oops:

Mfg Kai
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Re: Rost unter der Wärmedämmung vom Längsträger

Beitragvon ACQ92 » Fr 28. Feb 2020, 09:42

Es kommt ja noch was Anderes dazu: Der TÜV guggt danach nur, wenn er von der Reparatur weiß... Bzw. wenn er im Vorfeld die Durchrostung gefunden und angesagt hat und man die fachgerechte Reparatur vorführen muß, damits die Plakette gibt. Und da der Audi im Allgemeinen als recht Rostresistent gilt...:pfeifen: ;)

Im Klartext: Ich würde es schweißen und Arschgeleckt! Mein Benz z.B. hat auch geschweißte Türschweller, das wissen die Halbgötter in Grau bis heute nicht! :twisted:


Gruß Torsten
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