Kehrmaschine hat geschrieben:Danke dir.
Hat viel Zeit und auch "viel" Geld gekostet. Zumindest mehr als das Auto für die meisten wert wäre.
Viel Geld ist relativ - ich mache bewußt keine Rechnung bei meinen C4's sonst müßte ich ruckzuck bei Dacia landen.
Nein, ein C4-Fan denkt langfristig und mit einer großen Portion Enthusiasmus, eben nicht nur betriebswirtschaftlich. Insofern kann ich Deine Entscheidung sehr gut verstehen, den C4 wieder zu richten.
Nochmal zum Unterbodenschutz.
Vielleicht ist es nicht richtig rübergekommen, dass das Dinitrol nicht nur Hohlraumversiegelung ist. In entsprechender Viskosität wird es als Unterbodenschutz (als Dickwachsschicht) eingesetzt.
Hier mal mein Text, den ich mal woanders gepostet habe als es auch um Korrosionsschutz am C4 ging.
Ich kenne etliche Leute, die bei einer (vorbeugenden) Korrosionsschutzbehandlung auf Fluid Film schwören. Das Produkt auf Lanolin-Basis ist sicherlich nicht schlecht, insbesondere, wenn es um hohe Kriechfähigkeit geht, also dann, wenn schon rostbefallene Stellen gewissermaßen getränkt und versiegelt werden sollen. Für bestimmte Stellen, zum Beispiel für die Falze der Heckklappe innen, habe auch ich Fluid Film NAS bzw. später Perma Film verwendet. Hier gibt die jeweilige Homepage entsprechende Hinweise, für welche Fälle welches Produkt empfehlenswert ist.
Da ich meine C4’s noch sehr lange fahren und erhalten will und Korrosion auch in den nächsten Jahren ausschließen bzw. verhindern möchte, habe ich mich intensiv mit dem Thema Korrosionsschutz beschäftigt. Zu Wundermittelchen und Rostumwandler äußere ich mich mal nicht, es ging mir eher um eine langfristige, nachhaltige und wirtschaftliche Lösung.
Für die Fläche und für die Radhäuser habe mich bei allen Audi Fahrzeugen für eine Dinitrol Beschichtung entschieden. Unter anderem deswegen, weil etliche Oldtimer-Clubs dieses Produkt seit Jahren erfolgreich anwenden.
Dazu aber erst einmal ein bisschen Historie:
Dinitrol ist eine schwedische Erfindung, die seit mehr als 70 Jahren angewendet wird. Die Schwedischen Umwelt- und Wetterbedingungen sind extrem und setzen so ziemlich jedem Fahrzeug zu. Wer schon mal in Dänemark war und einen Blick auf Fahrräder geworfen hat, dem ist aufgefallen, dass durch die salzhaltige Seeluft, so ziemlich jeder verchromte Lenker, jede Felge, vom Rost befallen ist. Ein Zeichen für aggressive und unschöne Bedingungen für Karosserien und Metalle generell.
In Schweden sind Autos generell teuer (u.a. wegen der Importsteuer). Deswegen werden Auto übergebühr gepflegt und von den meisten Besitzern wird besonders Augenmerk auf den Korrosionsschutz gelegt. So fand man früher in der Nähe der Tüv-Stellen jeweils Dinitrol-Werkstätten, die regelmäßig die Fahrzeuge auf intakte Beschichtung untersuchten und ggf. nachbesserten. Voraussetzung für den begehrten Aufkleber „Dinitrol-Garantie“ war die Konservierung des Neu-Fahrzeugs innerhalb des ersten Jahres und dann folgenden regelmäßigen Überprüfungen im 2 Jahres Takt.
Ähnlich wie Fluid Film bietet auch Dinitrol verschiedene, jeweils auf den gewünschten Anwendungsbereich abgestimmte Produkte an.
Ich habe mich bei der Konservierung meines (schon angegammelten) C4 für Dinitrol ML und Dinitrol 77B entschieden. Das ML ist relativ dünnflüssig und kriecht in jede Ecke und Ritze und verhindert Rost bzw. Weiterrostung. Das 77B ist fester und ein mehr wachsartiger Film, der auch mechanischen Einwirkungen zum Teil standhält. Spätestens nach nochmaliger Anwendung wird die Schicht so dick, daß ein Splitstein problemlos "aufgefangen werden kann" ohne den Lack und damit den Korrosionsschutz zu beschädigen.
Im Gegensatz zu den Mike Sanders Fettverarbeitern konnte ich das Dinitrol mit einer Druckbecherpistole selbst verarbeiten. Dabei lagen die Kosten für je 5 Liter unter 40 Euro - und ich habe weniger als einen Liter pro Produkt und Fahrzeug benötigt.
Im Wesentlichen sind die Schritte:
1) Säubern – groben Dreck entfernen
2) Für einen tragbaren Untergrund sorgen, also losen Unterbodenschutz entfernen, waschen und sicher durchtrocknen lassen
3) Dinitrol ML auftragen / in Hohlräume einbringen und einen Tag ablüften lassen
4) Aussen dann Dinitrol 77B auftragen. (für Fläche und Radhäuser)
Es entsteht eine nicht tropfende schöne Wachsschicht, die vor Korrosion schützt. Wenn weitere Details gewünscht sind - bitte wissen lassen.In diesem Sinne nochmal mein Lob, daß Du einen C4 so liebevoll "gerettet" hast.
Danke für die Sandstrahl-Tipps. Offensichtlich ist selber strahlen immer mit Sauerei verbunden.... ok - dann lasse ich das.
Netten Gruß
Manni