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PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

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Moderator: quattro-sa

Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon HPM15 » Mi 19. Jan 2011, 07:03

quattro-sa hat geschrieben:Hallo Torsten, wenn ich mich recht entsinne, sind die PU's damals bei Ingo eingebaut worden oder irre ich mich da gewaltig?
Montagefehler *duck* sollte man da ja ausschließen können.
Somit blieben Materialfehler als Ursache übrig bzw. besteht die Möglichkeit, dass das PU-Zeugs doch nicht so langlebig ist, wie propagiert.

Selbst habe ich mit derartigen Buchsen keine Erfahrungen, ich halte es aber für äußerst ungeeignet z.B. am Aggregateträger Lager aus Alu oder PU zu verbauen, auch wenn das Fahrgefühl damit direkter würde.


Moin

Ich überlege auch grade, ob das die von uns sind.
(Kann mir echt nicht jeden Kunden merken...)
Das wäre dann nämlich der 1 Fall, der mich echt beschäftigt, denn es handelt sich hierbei um den einzigen Fall dieser Art und mir fehlt so ein wenig die Erklärung dafür.
Die Lager vertreiben wir nun schon seit fast 5 Jahren und es gab bis auf den Fall keine Probleme.


Ingo
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Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon tyrannus » Mi 19. Jan 2011, 08:25

Ich kann bisher auch nichts derartiges bei meinen PU Lagern feststellen. Die sind jetzt seit 2 Jahren drin (gut, von den Kilometern her praktisch neu, da das Auto nur im Sommer für Spass gefahren wird) und ich fahre auch nicht zaghaft, wozu hat man sonst nen 20V ;) Die knarzen bei größeren Bewegungen im Fahrwerk ganz ordentlich, aber sonst hatte ich noch keine Nachteile, aber zur Sicherheit werd ich wohl mal druntergucken wenn das Coupe im April wieder auf die Straße darf.
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Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon Cemi » Mi 19. Jan 2011, 11:15

ACQ92 hat geschrieben:Rückwärts ausparken vom Hof runter und dann vorwärts losfahren darf man nicht machen?
Weil dann knackt's erst beim Rückwärtsfahren und dann einmal beim Vorwärtsfahren...


Ich könnte mir gut vorstellen, dass genau diese Art der Beanspruchung den Unterschied ausmacht.
Kleines Beispiel von mir: Die Kommune kriegt's seit Jahren nicht gebacken, die Straße vor meiner Haustür fertigzustellen, weshalb ich auch immer rückwärts ums Eck aus der Garage rausmuss - und zwar halbschräg eine 30 cm hohe, angeschüttete Kante runter. Man hört innen richtig, wie sich die Karosse jedesmal verzieht, und ein Vorderbeinchen ist dann immer schön angezogen, während man auf der Gegenseite einen Fußball im Radkasten unterbringen könnte. DAS sind m.M. viel härtere Belastungen für die Lager als meinetwegen 50 000 km Autobahn oder Kurvenräubern auf der Landstraße. Und deshalb helfen so Aussagen wie meine-Lager-halten-schon-20 tkm eigentlich nicht weiter. Kommt halt immer auf die spezifischen Umstände jedes einzelnen an.
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Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon LY9A » Mi 19. Jan 2011, 16:53

Cemi hat geschrieben:
ACQ92 hat geschrieben:Rückwärts ausparken vom Hof runter und dann vorwärts losfahren darf man nicht machen?
Weil dann knackt's erst beim Rückwärtsfahren und dann einmal beim Vorwärtsfahren...


Ich könnte mir gut vorstellen, dass genau diese Art der Beanspruchung den Unterschied ausmacht.
.......
Man hört innen richtig, wie sich die Karosse jedesmal verzieht, und ein Vorderbeinchen ist dann immer schön angezogen, während man auf der Gegenseite einen Fußball im Radkasten unterbringen könnte
(an Deinem C4? Es geht um den B4 ;) ). DAS sind m.M. viel härtere Belastungen für die Lager als meinetwegen 50 000 km Autobahn oder Kurvenräubern auf der Landstraße. Und deshalb helfen so Aussagen wie meine-Lager-halten-schon-20 tkm eigentlich nicht weiter. Kommt halt immer auf die spezifischen Umstände jedes einzelnen an.

Silikonspray/Silikonfett dran, dann ist eine Zeit ruhe...
Das Knarzen ist dann immer, wenn die Lager trocken am Aggregateträger reiben.

Da die PU Lager (vom Gerd) eine Eisenhülse haben, der nur reingesteckt ist, kann sich das Lager mit dem QL drehen ohne das Spannungen zwischen Hülse und Lager entstehen.


Bei Gummimetalllagern ist die Metallhülse mit dem Gummi vergossen, fest in den QL eingepresst und die Hülse in den Aggregateträger eingeklemmt (Dehnschraube - Mutter).
Somit sind die auch höheren Torsionskräften an den Kontaktstellen Gummi - Metall ausgesetzt.

Und was Passiert wenn Gummi extrem gedehnt wird........?
Der kann reissen und die Lager sind platt oder nach knapp 10 Monaten hat man anspruch auf Elternzeit!
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Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon Andreas » Mi 19. Jan 2011, 17:07

LY9A hat geschrieben:Und was Passiert wenn Gummi extrem gedehnt wird........?
Der kann reissen und die Lager sind platt oder nach knapp 10 Monaten hat man anspruch auf Elternzeit!


Deshalb darf man die Schrauben Querlenker-Aggregateträger ja auch nur bei belasteten Rädern fest anziehen. Der normale Ein-/Ausfederweg wird dann vom Gummi ganz gut weggesteckt (vorausgesetzt, es ist von akzeptabler Qualität, da scheints ja auch schon irre Unterschiede zu geben).


Sind bei den "neueren" Audis wirklich dort Dehnschrauben eingesetzt? Früher waren das ordinäre Schaftschrauben.

Dehnschrauben sind die mit dem "dünnen Mittelteil" :lol: Das ist dünner, als der Kerndurchmesser im Gewinde. Damit findet die "Dehnung" der Schraube nicht mehr im Gewindebereich statt, was die Verbindung wesentlich sicherer macht, besonders bei wechselnder Betriebslast. Weil diese "Dehnschrauben" aber sehr teuer sind, werden sie nicht mal am Zylinderkopf verwendet.


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Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon LY9A » Mi 19. Jan 2011, 17:23

Ich geh mal davon aus das es Dehnschrauben sind :

nach anzug mit DrehMo noch um 90° weiterdrehen.
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Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon ACQ92 » Do 20. Jan 2011, 13:50

Im Fahrwerksbereich werden keine Dehnschrauben verwendet. Wer dort DEHNschrauben einsetzt, hat den Sinn einer DEHNschraube nicht verstanden ;-)
Da sind "simple" 10.9er Schrauben. Im Prinzip Standartware, allerdings bekommst die nicht überall... Mußt schon in Fachhandel mit (also doch wieder nicht soooooooo simpel)

Es kommt vor, daß so mancher Lieferant 8.8er Schrauben bei seinen Lagern dazupackt, und noch nicht mal die Billiglieferanten sind das, sondern namhafte Firmen....
Wegtun! In die Krabbelkiste damit und bei Audi die Oginoolschrauben geholt! Oder lieber wieder die alte Schraube (aber mit neuer Mutter) eingebaut, wenn die keine Rostmacken am Gewinde/Schaft hat oder das Gewinde nicht vernudelt ist!
Das ist immer noch besser als die Acht-Acht *ggg*



Gruß Torsten
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Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon LY9A » Do 20. Jan 2011, 17:38

Neue Schrauben hole ich persönlich IMMER bei Audi.

Die 90° weiterdrehen haben mich vermuten lassen das es Dehnschrauben sind ;)
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Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon Andreas » Do 20. Jan 2011, 20:52

Daß "Dehnschrauben" vorhanden sind, wird recht häufig vermutet, auch in Reparaturanleitungen. Deshalb hier eine Skizze dazu:

schr-k100.jpg


Links Schaftschraube, Mitte Schraube "mit Gewinde bis Kopf", rechts Dehnschraube.

Grundsätzlich "besser" ist keine - es kommt auf den Einsatzzweck an. Die Schaftschraube wird dort verwendet, wo Kräfte quer zur Schraube wirken, die sie auf Scherung und/oder Biegung beanspruchen. Gewinde bis Kopf nimmt man bei axialer (besonders dynamischer) Belastung, die Dehnschraube bei besonders hoher dynamischer axialer Belastung.

Grundsätzlich steht ja jede Schraube durch das Anziehen stark unter Zugspannung, der "Vorspannuing". Die zusätzliche Belastung ("Betriebslast") kann in Achsrichtung (z.B. Zylinderkopf) erfolgen, oder eben quer dazu (z.B. Querlenker, Längslenker).

Zwar soll eine Querbelastung durch Reibung zwischen den verschraubten Teilen aufgenommen werden, jedoch ist das nicht immer gewährleistet, besonders wenn die Verschraubung sich "setzt" und damit an Vorspannung verliert. Deswegen werden querbelastete Schrauben immer auch auf Scherung bzw. Biegung nachgerechnet.

Die "Vorspannung" wird gespeichert in der Dehnung der Schraube (ähnlich wie bei einer Zugfeder). Die Schaftschraube dehnt sich weniger als die "Gewinde bis Kopf"-Schraube. Die Dehnschraube ist erkennbar an der deutlichen Verjüngung im gewindefreien Bereich. Der Sinn ist, daß sie sich möglichst wenig im Gewindebereich selbst dehnt, weil das zur Lockerung bzw. Zerstörung des Gewindes führen kann. Häufig werden Dehnschrauben bei Pleueln verwendet, im verjüngten Bereich gibt es meist noch "verdickte" Stellen, die dem Nenndurchmesser entsprechen, zur Fixierung der Bauteile.


Der "Drehwinkel-Anzug" hat mit der Verwendung von Dehnschrauben nichts zu tun. Zur Sicherung der Vorspannung müssen Schrauben bis nahe der Streckgrenze (ab wo sie sich bleibend verformen würden) angezogen werden. Nur ist es schwer zu bestimmen, ab wann diese Vorspannung erreicht ist.

Eine M12-Schraube, die mit 85 Nm angezogen wurde, steht theoretisch unter einer Zugkraft von 305 kN, also 31 Tonnen! Theoretisch - denn unglaubliche 88% des Anzugsdrehmoments gehen durch Reibung verloren! Beim genannten Anzug werden als Zugkraft in der Schraube also nur 3,7 Tonnen erreicht. Diese Werte entstehen bei "leicht geölter Auflagefläche und Gewinde" mit µ=0,14.

Weil beim Drehmomentanzug also ein dermaßen hoher Anteil durch Reibung verschwindet, ist man vielfach auf den Winkelanzug umgestiegen. Zwar gibts da auch ein "Grund-Moment", auf dem der Winkelanzug aufbaut, aber das ist verhältnismäßig gering und insoweit noch recht exakt, weil mit weiter ansteigendem Moment die Reibung extrem in die Höhe schnellt. Der Winkelanzug ist somit viel unabhängiger von den Reibungsverhältnissen.


Andreas ;)
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Re: PU Lager Querlenker was haltet ihr davon???

Beitragvon Cemi » Do 20. Jan 2011, 21:07

Andreas hat geschrieben:Weil diese "Dehnschrauben" aber sehr teuer sind, werden sie nicht mal am Zylinderkopf verwendet.


Öhm, trotz Deiner Ausführungen gehe ich trotzdem mal davon aus, dass meine beiden Zylinderköpfe mit Dehnschrauben 'befestigt' sind. ;) Macht ja auch wegen der Art ihrer Beanspruchung Sinn. Teuer sind sie, nebenbei bemerkt, auch.
Die Querlenkerschrauben sind normale, 10.9er Bolzen, das seh ich auch so.
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