audidrivers

Die Community für alle Audi-Fans - mit Forum, Wissensdatenbank, Blog, uvm...

Ventilschaftdichtungen

Motorentechnik / Abgasanlagen / KAT / Kühlung / Nebenaggregate / usw...

Moderator: quattro-sa

Re: Ventilschaftdichtungen

Beitragvon S2_Coupé » Fr 4. Jun 2010, 01:52

Übrigens nochmal folgende Geschichte:

Letztes Jahr habe ich an meinem S2 mit einem Bekannten mehrere Arbeiten durchgeführt. Unter anderem weil er einen recht hohen Ölverbrauch von ca. 0,8 l auf 1000 Km hatte.

Wir haben dabei neben dem Turbolader auch den Kopf überholen lassen.

Der Kopf wurde mit Rechnung über 413 € von einem Motorinstandsetzer gemacht (planen, Ventilführungen ersetzen, Ventile einschleifen, etc.). Der Kopf wurde also komplett revidiert.

Nun hatte ich nach der Reparatur gleich wieder Ölverbrauch, auch im Bereich von 0,8 L/1000 Km.

Eigentlich blieben nur noch die Kolbenringe. Da meiner aber erst 180.000 Km gelaufen hatte, die Honspuren noch deutlich sichtbar waren, und er nur nach einem wirklichen Kaltstart (mindestens eine Nacht stehen lassen) blau geraucht hat, war ich mir ziemlich sicher, dass der Ölverbrauch vom Kopf kommt. Ganz sicher war ich mir, als ich nach ein paar Wochen Standzeit durch die Kerzenlöcher auf die Kolben geschaut habe. Alle waren stark verkokt, auf vier Kolben war ein richtiger feuchter Schmierfilm.
Wie soll das Öl in der Phase des Abkühlens/Stehens, also in den Brennraum gelangen? Das Öl konnte also nur vom Kopf in den Brennraum tropfen.

Ich bin also das Risiko eingenagen und habe den Kopf selbst erneut getauscht. Damits schneller geht und weil mein Kopf leichte Hitzerisse hatte, hab ich mir einen rissfreien Kopf für 599 € gekauft.
Ein User aus dem Meckisforum, von dem ich bis dahin nur gutes gehört hatte, hat mir den Kopf für 350 € überholt.
Als der alte Kopf unten war, habe ich ihn erstmal begutachtet: Alle Auslassventile waren an den Schäften stark verkokt. Direkt unter den Ventilführungen waren die Ventilschäfte ölfeucht, teilweise waren richtige kleine Tropfen unter den Führungen zu sehen. Die Einlassventile waren an den Schäften auch leicht mit Öl benetzt.

Der alte Kopf war dann nochmal beim Instandsetzer, der den Kopf nochmal geprüft und ihn wieder einbaufertig gemacht hat, dabei sind nochmal die Schaftis getauscht worden.

Nun bin ich 1500 Km gefahren und habe kein Ölverbrauch mehr.

Etwas ärgerlich, wenn man bedenkt, dass ich für den alten Kopf der fast rissfrei war, nur 498 € bekommen habe.
Rechnet man die doppelten Kosten (Kopfdichtungssatz 230 €, Kopfschrauben 50 €...) dazu, habe ich satte 700 € Verlust gemacht!

Hier übrigens der Kopf den ich bei Ebay verkauft habe (wer findet die Risse):
Zylinder 1.JPG
Zylinder 2.JPG
Zylinder 3.JPG
Zylinder 4.JPG
Zylinder 5.JPG


Die Moral von der Geschicht:
1. Traue keinem, nichmal einer Firma, den/die du nicht kennst.
2. Mach es richtig! Hast du das noch nie gemacht, hol dir jemanden dazu, der Ahnung davon hat.

Gruß

Björn
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Sommer: Audi S2 Coupe 3B, Audi Cabriolet, Audi S6 C4 Avant 20VT Schalter,
Alltag: Audi A4 B6 2,5 TDI Avant Quattro
Benutzeravatar
S2_Coupé
 
Beiträge: 456
Registriert: 17.05.2010
Wohnort: Göttingen

Re: Ventilschaftdichtungen

Beitragvon David 01 » Sa 5. Jun 2010, 09:40

Alternativ habe ich noch einen Kopf vom NG2, der sollte ja Plug&Pray passen. So könnte ich den Kopf komplett erneuern und dann einfach tauschen. Wäre wahrscheinlich die eleganteste Lösung.

@ Björn: Was mich an Deinen Bilder mal interessieren würde: Wo kommen diese Striemen an den Ventilen her? Siehe Bild 2 & 3. Das letzte Bild zeigt, dass der Steg zwischen den Einlassventilen ebenfalls Furchen hat. Warum?

Grüße

david
Audi 90 BJ 88, NG, 136 PS
David 01
 
Beiträge: 222
Registriert: 16.05.2010
Wohnort: Vallendar
Fahrzeug: Audi 90 NG

Re: Ventilschaftdichtungen

Beitragvon Guido » Sa 5. Jun 2010, 10:35

David 01 hat geschrieben:Alternativ habe ich noch einen Kopf vom NG2, der sollte ja Plug&Pray passen. So könnte ich den Kopf komplett erneuern und dann einfach tauschen. Wäre wahrscheinlich die eleganteste Lösung.


Der Aufwand rentiert sich m. E. aber nur, wenn der verbaute Kopf eh instandsetzungsbedürftig ist.

Aber das "wenn schon, denn schon" geht ja immer weiter. Wenn man einen Kopf draussen und auseinander hat, stellt man wahrscheinlich zu grosses Spiel der Ventilführungen fest, und sollte diese auch austauschen (lassen).

@ Björn: Was mich an Deinen Bilder mal interessieren würde: Wo kommen diese Striemen an den Ventilen her?


Bin zwar nicht Björn aber das sind Schleifpapier-Spuren !?!

Das letzte Bild zeigt, dass der Steg zwischen den Einlassventilen ebenfalls Furchen hat. Warum?


Spuren einer rotierenden Drahtbürste und evtl. noch anderer Schleifgeräte !?!

G
Der erfahrene Schrauber wusste es schon immer: Wenn was nicht mehr ganz dicht ist - nicht weiter warten, schrauben oder hoffen.
Sondern lassen und Dirk(o) nehmen !
Bild
Benutzeravatar
Guido
 
Beiträge: 653
Registriert: 21.04.2010
Wohnort: Bayern

Re: Ventilschaftdichtungen

Beitragvon S2_Coupé » So 6. Jun 2010, 02:13

Hallo!

Die Riefen auf dem letzteb Bild sind sicher von einer solchen Bürste. Wurde beim Instandsetzer gemacht.
Die feinen Streifen auf den Ventilen könnten von Schleifpapier kommen, das war auch der Instandsetzer.

Ich denke nicht, dass beides irgendwelche Nachteile birgt.

Man muss ja auch bedenken, dass die Bilder schon etwas vergrößert sind. Am Kopf direkt sah es nicht so "schlimm" aus.


Gruß

Björn
Sommer: Audi S2 Coupe 3B, Audi Cabriolet, Audi S6 C4 Avant 20VT Schalter,
Alltag: Audi A4 B6 2,5 TDI Avant Quattro
Benutzeravatar
S2_Coupé
 
Beiträge: 456
Registriert: 17.05.2010
Wohnort: Göttingen

Re: Ventilschaftdichtungen

Beitragvon steftn » So 6. Jun 2010, 20:28

Guido hat geschrieben:Die oft angewandte Methode, die Keile durch Hammerschläge auf eine Nuss raushüpfen zu lassen, kann Kerben im Ventilschaft zur Folge haben.

Zur Sicherheit könnte man den jeweiligen Zylinder auf OT drehen und die KW in der Stellung blockieren. Allerdings ist es - wenn alles passt und funktioniert und genug Druckluft da ist - so, dass man die Ventile an dem "aufgeblasenen" Zylinder ohne Feder runterdrücken kann, und der Luftstrom + Luftdruck das Ding wieder zumacht.


Wiso sollten Kerben im Ventilschaft entstehen :?: Kapier ich jetzt nicht...
Wenn die Nockenwelle mit 3200 U/min läuft, dann rührt sich da glaub ich mehr...

Außerdem sollte man nach Wiedereinbau der Ventilkeile mit einem z.b. Holzstück auf das Ventil klopfen, damit man sichergehen kann dass die Ventilkeile auch richtig eingerastet sind (so habs ich zumindest gelernt)


mhm... ich weiß nicht. Damals als ich bei meinem 7a die Ventilschaftdichtungen gemacht habe, habe ich den Zylinder auch mit Druckluft aufgeblasen (8-10 bar)

Leider gingen aber da trotzdem die Ventilkeile nicht raus obwohl ich das originale Hebelwerkzeug hatte. Das Ventil wurde immer samt dem Ventilteller komplett hinuntergedrückt.
Nach einigen "etwas härteren" Schlägen auf das Hebelwerkzeug löste sich dann endlich der Ventilteller und das Ventil blieb oben.


Wenn man den Kolben zum OT dreht: Verbiegt man da nicht die Ventile (zumindest beim 20v)?
(ich habs damals nur kurz probiert... hatte aber dabei aufgrund des hohen Krauftaufwandes ein Ungutes gefühl).
Suche: Motorsteuergerät vom TDI (EDC16), auch defekt! Zum Ausschlachten....

Suche: Schaltplan Motorkabelbaum vom Volvo D5244t Motor

Suche Crafter Dichtflansch 076 103 171
steftn
 
Beiträge: 1730
Registriert: 26.05.2010
Fahrzeug: B4Q R5 mTDI 6-Gang

Vorherige

Zurück zu Motor

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Jan867 und 22 Gäste