Moin!
Muß mal schnell was zur Ehrenrettung meiner Verstell-Zahnscheibe sagen... was man da sieht, ist tatsächlich kein Rost
Immerhin ist das gute Stück bald 20 Jahre alt, da sähe das bei Rost schlimmer aus. Ich hatte damals sehr große Sorge um die Betriebssicherheit, und habe - neben zwei zusätzlichen Spannhülsen - an LOCTITE nicht gespart. Natürlich nur am Innenteil, wo die Kräfte höher sind als am Außenteil.
Loctite ist ja ein an-aerober Dicht- bzw. Klebstoff. Das heißt, er erhält die gewünschte Konsistenz nur unter Luftabschluß. Frei "trocknendes" Loctite wird hingegen braun... so richtig schön rostbraun
- und ist sehr schwer zu entfernen.
Nochmal was zur (Nicht-)Längung bei Zahnriemen. In der Technik unterscheidet man Längung und Dehnung. Längung ist bleibend, Dehnung bildet sich zurück. Mag sein, daß ein ZR sich wirklich ein wenig längt, aber technisch gilt das als so marginal, daß man es nicht berücksichtigen muß. Es sei denn, man spannt einen ZR auf die Streckbank... wär vielleicht mal nen Versuch wert
Mal gucken wie lang er wird, bevor er reißt (hat schonmal jemand einen gerissenen Zahnriemen gehabt???). Dehnung hingegen halte ich für möglich, infolge der Erwärmung. Der Block mit Kopf dehnt sich aus, der Abstand zwischen den Zahnscheiben wird größer. Da muß der Riemen mitgehen, vielleicht dehnt er sich einen Hauch stärker aus als der Block. Aber wenn er kalt wird, ist er wieder genauso lang wie vorher.
So würde auch der Thermospanner einen Sinn haben. Derzeit rüste ich ja einen AAR auf NG um und verwende das Teil auch, weil ich an der Ölpumpe keine Lagerung für eine Laufrolle habe, und weil die Wapu nicht mehr verstellbar ist. Sollte der Thermospanner Ärger machen, wird er umgebaut auf starr und bietet mir immer noch die Spannmöglichkeit. Nachspannen hingegen... noch nie! Häufig dagegen lockern... man hört es ja sofort, wenn ein Audi mit zu stramm gespanntem ZR auf den Hof kommt (das Jaulen gibts nur mit Spannrolle oder Zwischenrolle, bei den alten 5Z ist es eher an einem Pfeifen zu hören, dann ist es aber auch schon schlimm!!).
Und zum Dauerbrenner... braucht man nach Planen des Kopfes ein verstellbares Nockenwellenrad??
Eine kurze Berechnung am Beispiel des 8M-Riemens. Die Nockenwellen-Zahnscheibe hat einen Wirkdurchmesser von 132,4 mm, der Umfang ist 8x52=416 mm. Im nicht-gespannten Trum (beifahrerseitig bei Verstellung durch Wapu) wird der ZR bei geplantem Kopf "zu lang" und dadurch die Nockenwellen-Zahnscheibe in Richtung frühere Steuerzeiten verdreht.
Ich geh mal fiktiv von 1 mm Kopfplanung aus... bezogen auf den Umfang 416 mm ist die Verdrehung dann 0,865°. Da wir in Grad-Kurbelwelle messen, ist der Wert zu verdoppeln, die Steuerzeiten ändern sich also um 1,73°- bei 1 mm Planen! Wird der Kopf um 0,1 mm geplant, ist die Steuerzeiten-Änderung ganze 0,17°, bei 0,3 mm 0,5. Die Verstellung der Steuerzeiten durch Planen des Zylinderkopfes ist also marginal, ein Verstellrad somit völlig überflüssig.
So, erstmal Schluß hier
Andreas
P.S. mit Jans obigem Beitrag überschnitten, den habe ich noch nicht gelesen